Pressemitteilung Nr. 573 vom 22.09.2011 Report 2011 der Beauftragten für Migration und Integration

Magdolna Grasnick, die Beauftragte für Migration und Integration der Landeshauptstadt Potsdam, stellte heute ihren Report 2011 vor, in dem sie die aktuellen Themen und Schwerpunkte der Integrationsarbeit in der Landeshauptstadt zusammenfasst.

Die Integrationsbeauftragte macht in ihrem Report deutlich, dass vor dem Hintergrund des demografischen Wandels und dem sich abzeichnenden Fachkräftebedarf auch die Landeshauptstadt Potsdam auf Zuwanderung angewiesen ist. Die Ausländergesetzgebung mit Blick auf die Arbeitsmarktzulassung von qualifizierten Zugewanderten befindet sich derzeit im Umbruch. Das Gesetz zur Anerkennung von im Ausland erworbenen Berufsqualifikationen hat die Bundesregierung bereits beschlossen und tritt voraussichtlich am 1. Januar 2012 in Kraft. Zusätzlich wurde im Aufenthaltsgesetz die Möglichkeit einer Aufenthaltsgewährung für gut integrierte geduldete Jugendliche und Heranwachsende sowie deren Eltern aufgenommen.

„Auch die Kommune sollte handeln und den Zugewanderten Chancen ermöglichen, um sich beruflich qualifizieren zu können" fordert die Integrationsbeauftragte. Sie schlägt vor, bildungsinteressierte, arme Potsdamer Zugewanderte, die kein Recht auf den Besuch eines Deutschkurses haben, Unterstützung beim Erlernen der deutschen Sprache zu geben. „Insbesondere junge Flüchtlinge hätten mit vorhandenen Deutschkenntnissen Chancen, einen Ausbildungsplatz oder eine Arbeitsstelle zu finden" so Magdolna Grasnick. Davon würden aus der Sicht der Integrationsbeauftragten der städtische Haushalt und die gesamte Stadtgesellschaft profitieren.

Weiterhin fordert die Integrationsbeauftragte, die Aufmerksamkeit der Kommune insbesondere auf die Stadtteile zu fokussieren, in denen das Städtebauförderprogramm „Soziale Stadt" zu Ende geht.
Auch der begonnene Prozess der interkulturellen Öffnung der Verwaltung sollte fortgesetzt werden.
Frau Grasnick lobt das Engagement der Landeshauptstadt bei der Beachtung der Bedürfnisse von Flüchtlingen, die teilweise weit unter dem Niveau der Hartz-IV-LeistungsempfängerInnen leben müssen. Magdolna Grasnick zeigt sich darüber zufrieden, dass in Potsdam auch Flüchtlinge die Leistungen nach dem Bildungs- und Teilhabepaket erhalten. Dies ist in ihren Augen ein großer Fortschritt in der Integrationsarbeit der Landeshauptstadt und wird nicht in allen Städten und Gemeinden des Landes Brandenburg als auch bundesweit praktiziert.

Den Report der Beauftragten für Migration und Integration finden Sie unter: www.potsdam.de

Ein Blick in die Statistik
Potsdam zählt 155.354 Einwohnerinnen und Einwohner, davon haben 6.644 Personen einen ausländischen Pass. 2.068 in Potsdam lebende Deutsche haben eine weitere Staatsangehörigkeit. 2010 wurden in Potsdam 38 Kinder geboren, die aus ausländischen Elternhäusern stammen und die gemäß § 4 Abs. 3 Staatsangehörigkeitsgesetz (StAG) die deutsche Staatsangehörigkeit durch Geburt erworben haben. Im gleichen Zeitraum wurden 83 Ausländerinnen und Ausländer durch Einbürgerung Deutsche. In der Landeshauptstadt steigt der Anteil der Bevölkerung mit Migrationshintergrund kontinuierlich stetig.