Pressemitteilung Nr. 568 vom 13.09.2012 Gemeinsam gegen Rechtsextremismus

5. Fest für Toleranz auf der Wiese vor dem Hauptbahnhof / Zeichen gegen NPD-Demo

Am 15. September findet bereits zum 5. Mal das Fest für Toleranz statt, das vom Bündnis "Potsdam bekennt Farbe" ausgerichtet wird. Ab 11 Uhr sind alle Potsdamerinnen und Potsdamer und deren Gäste auf die große Wiese am Hauptbahnhof an der Babelsberger Straße eingeladen, sich unter dem Motto "Vielfalt leben" an dem Toleranzfest zu beteiligen. Es soll ein deutliches Zeichen gegen Rechtsextremismus, Fremdenfeindlichkeit und Gewalt setzen. Dies ist eine klare Absage der zeitgleich stattfindenden Demonstration der NPD.

"Die Landeshauptstadt Potsdam ist eine Stadt der Toleranz, Gewaltfreiheit und des friedlichen Miteinanders. So soll es auch in Zukunft bleiben", sagte Oberbürgermeister Jann Jakobs. "Mit dem Fest für Toleranz wollen wir zeigen, dass wir rechtsextreme und rassistische Bestrebungen ablehnen. Dazu gehört es auch, der NPD klar zu signalisieren, dass sie in unserer Stadt nicht erwünscht ist. Ich rufe alle Potsdamerinnen und Potsdamer auf, am Samstag zum Toleranzfest zu kommen und ein friedliches Zeichen gegen Rechts zu setzen."

Ein Einschüchterungsversuch der NPD gegen Oberbürgermeister Jann Jakobs ist übrigens vom Verwaltungsgericht Potsdam abschlägig beschieden worden, informierte der Büroleiter des Oberbürgermeisters, Dieter Jetschmanegg. Die Partei wollte erreichen, dass es Potsdams Oberbürgermeister künftig unterlässt, im Internet die Potsdamerinnen und Potsdamer zum Protest gegen die angekündigte NPD-Demo aufzufordern. Mit Beschluss vom 4. September 2012 wies das Verwaltungsgericht den Antrag zurück. Darin heißt es unter anderem: "Es handelt sich um einen gemeinsamen Aufruf mit dem Bündnis ,Potsdam bekennt Farbe‘ und zahlreichen namentlich aufgeführten Unterzeichnern im Rahmen der Aktionen des vorgenannten Bündnisses ,Potsdam bekennt Farbe‘. (...) Toleranz und friedlicher Protest gegen Meinungsäußerungen anderer ist vornehmlich unter Berücksichtigung des vorgenannten ,Neuen Potsdamer Toleranzedikts‘ ein für jedermann gerechtfertigtes Anliegen und müsste im Übrigen auch ganz im Sinne der Antragstellerin selbst sein." Die NPD ist vor das Oberverwaltungsgericht gezogen. Eine Entscheidung steht noch aus.

Das Toleranzfest wird am Samstag von Oberbürgermeister Jann Jakobs eröffnet, nachdem wie in den vergangenen Jahren Sexta Feira den gewohnt zünftigen musikalischen Auftakt gegeben hat. Im Rahmen einer besonderen Aktion wird an die 169 Opfer rechtsextremer Gewalt seit 1990 erinnert werden. RBB-Journalist Stefan Sperfeld hat für diesen Tag die Moderation übernommen.

DJ Wou Masta wird für gute Stimmung sorgen. Das Bühnenprogramm gestalten die Seniorentanzgruppe Waldstadt, die Panthers Cheerleader und die Tanzgruppe "Du & Ich" vom Verein Song Hong; Sänger und Gitarrist Gerrit Friedrich und die Rapper "Kevin Imme & Friends" werden ein abwechslungsreiches Bühnenprogramm bieten. Am Nachmittag lässt "Robby Maria & The Silent Revolution" die Herzen höher schlagen. Die "Folcadelic Hobo Jamborees" werden für den unterhaltsam musikalischen Tagesabschluss sorgen.

Für die jüngsten Besucher stehen das Spielmobil, die Hüpfburg des Stadtjugendringes Potsdam e.V. und eine Torwand zur Verfügung. Die Jüngsten dürfen sich außerdem auf Lollo, den Clown und Zauberer, freuen. Die Freiwillige Feuerwehr präsentiert sich zudem für groß und klein. Im marokkanischen Königszelt wird unsere Toleranzfahne dank vieler neuer Botschaften wieder ein Stück wachsen können.

Der Verein Neues Potsdamer Toleranzedikt lädt zur Diskussion zum Friedrich 300-Jubiläum ein. Im Austausch mit Prof. Dr. Heinz Kleger von der Universität Potsdam wird über den Satz „Jeder nach seiner Façon - Was heißt das heute?" diskutiert. Das Haus der Begegnung macht die Alltagswelt von Menschen mit Behinderung durch einen Sinnesparcours erfahr- und erfassbar.

Auf der Festwiese werden das Bündnis "Potsdam bekennt Farbe", das Demokratiemobil, Amnesty International, die SPD, DIE LINKE, Bündnis 90/Die Grünen und die FDP, Europe Direct Informationszentrum, der Migrantenbeirat, das Bündnis Faires Brandenburg, Junge Europäische Bewegung, die RAA - Demokratie und Integration Brandenburg e.V. zahlreiche Möglichkeiten bieten, um über Ziele und Inhalte ihrer Arbeit insbesondere zu den Themen Rassismus und Fremdenfeindlichkeit nicht nur zu informieren sondern auch mit den Potsdamerinnen und Potsdamer und Gästen ins Gespräch zu kommen. Die Bürgerinitiative Waldstadt und der Verein Brandenburger Vorstadt laden an ihren Ständen ein, um aus Erfahrungen der Stadtteilarbeit zu berichten. In diesen bunten Reigen reiht sich auch ein Stand von Babelsberg03 ein.

Eine Toleranzralley wird dazu anregen, an den Ständen nicht nur Fragen rund um das Thema Demokratie zu beantworten sondern auch auf spielerische Art Buchstaben zu sammeln, die am Ende das Lösungswort ergeben. Die Besucherinnen und Besucher dürfen sich auf selbstgebackenen Kuchen vom Haus der Begegnung in Waldstadt freuen. Wer es eher deftiger mag wird auch auf seine Kosten kommen.

Das Fest ist eine Veranstaltung des Bündnisses "Potsdam bekennt Farbe" und der Landeshauptstadt Potsdam in Kooperation mit Neues Potsdamer Toleranzedikt - Gemeinsam für eine weltoffene Stadt e.V. und Soziale Stadt Potsdam e.V./Milanhorst.

Das Fest wird unterstützt von: Stadtwerke Potsdam GmbH, Arbeitskreis StadtSpuren, ProPotsdam GmbH, Wohnungsgenossenschaft "Karl Marx" Potsdam eG, Potsdamer Wohnungsbaugenossenschaft e.G., Potsdamer Wohnungsgenossenschaft 1956 eG, DGB Region Mark Brandenburg, IG Metall Potsdam, SPD Potsdam, DIE LINKE. Kreisverband Potsdam, Bündnis 90/Die Grünen, Katte e.V., Migrantenbeirat Potsdam, Bündnis Faires Brandenburg, Marcus Ullrich, Freiwillige Feuerwehr Potsdam-Zentrum, Tolerantes Brandenburg, Song Hong e.V., Redaktion PotsKids! und vielen anderen.

Die Verkehrsbetriebe in Potsdam und die Landeshauptstadt Potsdam empfehlen an diesem Tage eine weiträumige Umfahrung des Hauptbahnhofs, um in die Innenstadt zu kommen. Informationen zur Verkehrssituation gibt es unter www.mobil-potsdam.de und www.potsdam.de.


Die Pressestelle der Landeshauptstadt Potsdam ist am Samstag mit
Pressesprecher Stefan Schulz unter 0331 / 289 1262 zu erreichen.