Pressemitteilung Nr. 537 vom 26.08.2013 Vielfalt schätzen - LesBiSchwulen Tour 2013 in Potsdam gestartet

Die LesBiSchwulen Tour 2013 ist am heutigen Samstag, 24. August 2013, am Potsdamer Luisenplatz eröffnet worden. Die Akzeptanzkampagne für Lesben, Schwule, Bisexuelle und Transgender Menschen (LSBT) begeht ihr 15-jähriges Bestehen und tourt in den kommenden Tagen durch das Land Brandenburg. Die Leiterin des Büros für Chancengleichheit und Vielfalt sowie Gleichstellungsbeauftragte der Landeshauptstadt Potsdam, Martina Trauth-Koschnick, sagte: "Die Zeit des Coming-outs ist eine Zeit voller Sorgen und Ängste." Die hohen psychischen Belastungen, unter denen die Betroffenen stehen, haben Folgen: Das Suizidrisiko bei lesbischen und schwulen Jugendlichen ist vier bis sieben Mal so hoch wie bei heterosexuellen Jugendlichen und sie leiden häufiger an Essstörungen, Depressionen und Suchtmittelmissbrauch. Sie machte zum Tourstart darauf aufmerksam, dass viele Jugendliche, die sich als lesbisch oder schwul outen, das Risiko eingingen, Diskriminierung oder sogar Gewalt in der Schule, ihrem sozialen Umfeld, oder am Arbeitsplatz zu erleben.

Die Gleichstellungsbeauftragte verweist auf eine aktuelle Studie der EU Grundrechte Agentur, wonach zwei Drittel der Schülerinnen und Schüler ihre sexuelle Ausrichtung verheimlichen. "Das ist in einer demokratischen Gesellschaft, in der jeder Mensch das Recht auf die freie Entfaltung seiner Persönlichkeit hat, so wie es das Grundgesetz garantiert, nicht würdig. Insbesondere wenn man bedenkt, dass es durchschnittlich in jeder Schulklasse ein bis zwei schwule oder lesbische Jugendliche gibt", so Martina Trauth-Koschnick. Demokratie- und Sexualerziehung an Schulen kann ihrer Ansicht nach dazu beitragen, "Diskriminierung zu verlernen und Anerkennung zu lernen". Sie findet auch, dass offen lebende lesbische und schwule Lehrerinnen und Lehrer sowie Politikerinnen und Politiker und Führungskräfte hier Vorbildfunktion haben: "Denn sie tragen dazu bei, dass scheinbar Außergewöhnliches alltäglich wird", so die Gleichstellungsbeauftragte.