– Potsdam bittet Bürger und Unternehmen um Mithilfe -
In der Nacht vom 24. auf den 25.08. 2005 wurde von der Plastik „Nach Vorn“ der chilenischen Künstlerin Alejandra Ruddoff, die an der Auffahrt zur Humboldtbrücke steht, unter Einsatz von schwerem Werkzeug der Kopf abgetrennt. Der Kopf der Plastik ist verschwunden. Die Landeshauptstadt Potsdam hat Strafanzeige gestellt, die Polizei ermittelt gegen unbekannte Täter wegen Diebstahl.
Die Plastik war vor drei Jahren, am 28. September 2002, auf Vorschlag der „Initiative pro schiffbauergasse“ in Anwesenheit des Botschafters der Republik Chile in Deutschland und der Künstlerin aufgestellt worden. Sie wurde schnell nicht nur als Wahrzeichen des neuen Kulturstandortes wahrgenommen, sondern auch beliebtes Fotomotiv für Bürger, Touristen und selbst Brautpaare, die sich hier ablichten ließen. Autofahrer, im Stress oder im Stau der Nutheschnellstraße, sahen die Figur auch als Sinnbild des entfesselten Verkehrs. Plötzlich wurde die Auffahrt der Brücke als öffentlicher, gestalteter Ort und Eingangstor der Stadt wahrgenommen.
Anders als bei den meisten anderen Kunstwerken im öffentlichen Raum blieben Vandalismusschäden bis heute praktisch aus. Die positive Reaktion in der Öffentlichkeit führte dazu, dass der ursprünglich auf ein Jahr befristete Leihvertrag um drei Jahre verlängert wurde. Die Landeshauptstadt Potsdam und die Botschaft der Republik Chile prüfen jetzt, wie eine dauerhafte Errichtung als Metallguss finanziert und realisiert werden kann. Chile hat dafür die Lieferung von Kupfer in Aussicht gestellt, der Platz an der Brücke ist dauerhaft planerisch gesichert, die Fertigungskosten werden ermittelt und Ausschau nach Sponsoren gehalten.
Diese Bemühungen haben nun einen schweren Rückschlag erhalten. Ohne den gestohlenen Kopf ist ein Abguss des Modells nicht oder nur mit viel Mehraufwand möglich. Die Landeshauptstadt Potsdam bittet daher Bürgerinnen und Bürger, Unternehmen und Gewerbetreibende: Wer kann Hinweise auf den Verleib des gestohlenen Kopfes der Figur geben oder bei der Wiederbeschaffung helfen? Hinweise auf die Täter nehmen die Polizei, Hilfsangebote der Beauftragte der Stadt Potsdam für den Integrierten Kulturstandort, Schiffbauergasse 18, Tel. 0331-620 340 entgegen.
