Pressemitteilung Nr. 379 vom 13.06.2013 Integrationskonferenz mit 90 Teilnehmern erfolgreich beendet

Mehr als 90 Teilnehmer haben am Mittwoch an der 5. Potsdamer Integrationskonferenz teilgenommen. Die Veranstaltung unter dem Motto „Fünf Jahre Integrationskonzept der Landeshauptstadt Potsdam - Bilanz und zukünftige Aufgaben" wurde von Oberbürgermeister Jann Jakobs eröffnet. „Integration findet vor Ort statt, als ein wechselseitiger Prozess zwischen Zugewanderten und der Aufnahmegesellschaft. Ich danke allen die dazu beitragen, dass dieser Prozess weiter verbessert wird und wir als Landeshauptstadt unser Integrationskonzept überprüfen und weiterentwickeln", sagte Jann Jakobs.

Themen der Konferenz waren unter anderem die Arbeitsmarktintegration, die Interkulturelle Öffnung der Verwaltung und der Regeldienste, die Bedeutung von Sprachmittlung und Spracherwerb, Migrationsspezifische Sozialarbeit sowie Arbeitsmarkteinstieg durch Betriebspraktika für Zugewanderte vor Qualifizierung. Die Beauftragte für Migration und Integration Magdolna Grasnick sagte: „Das gemeinsame Gestalten des Integrationsprozesses hat einen hohen Stellenwert in unserer Stadtgesellschaft, Zuwanderung wird als eine Chance für Potsdam verstanden. Darüber freue ich mich."

Fünf Jahre existiert das Integrationskonzept der Landeshauptstadt Potsdam, erneut sind in diesem Jahr weitere Schritte umgesetzt worden. So wird jedem Asylsuchenden ab August 2013 sofort nach Ankunft in Potsdam der Besuch von Deutschgrundkursen aus kommunalen Mitteln ermöglicht. Zudem ist ein Leitfaden zur Wohnungsvermittlung für Asylsuchende und Geduldete erarbeitet worden, in dem die Aufenthaltsdauer von Betroffenen in einer Gemeinschaftsunterkunft nicht länger als ein Jahr als Ziel festgeschrieben wird. Und seit Januar dieses Jahres gilt die Ermessensrichtlinie des Bereiches Soziale Leistungen, die die Kostenübernahme von Sprachmittlerkosten im Rahmen einer ärztlichen Behandlung für Asylsuchende in den ersten sechs Monaten deren Aufenthaltes in Potsdam ermöglicht. Die Ausländerbehörde befindet sich auf dem Weg zur „Wilkommensbehörde". Diese Zielsetzung unterstützt deren organisatorische Zuordnung seit Mai dem Bürgerservice der Landeshauptstadt.

Das Integrationskonzept entstand 2007/2008 als gemeinsame Initiative der Potsdamer Stadtgesellschaft, der Stadtverordneten und der Verwaltung. Ziel ist die Unterstützung des Integrationsprozesses der neu aus dem Ausland kommenden und der einheimischen Potsdamer. In der Stadt wird seitdem systematisch an der Umsetzung dieses Konzeptes gearbeitet, das inzwischen bis 2015 fortgeschrieben wurde.

In Potsdam leben rund 10.000 Menschen mit Migrationshintergrund und Wurzeln in über 140 Ländern. Dies bietet viel Potenzial für eine weltoffene Landeshauptstadt. Die jährlichen Integrationskonferenzen dienen der Umsetzung des Potsdamer Integrationskonzeptes. Die Konferenzteilnehmer sollten den Integrationsprozess bewerten und neue Ideen für die Fortschreibung des Konzeptes sammeln. Nicht zuletzt bot die Konferenz eine Plattform für den Austausch. Die Beigeordnete für Soziales, Jugend, Gesundheit, Ordnung und Umweltschutz, Elona Müller-Preinesberger, sagte: „Wir nehmen sehr viele Anregungen aus dieser Konferenz mit und werden nun schauen, wie sie umsetzbar sind. Uns allen ist klar, dass wir über Menschen reden, die eine individuelle Hilfe und Betreuung bei der Integration in das neue Umfeld benötigen. Dafür schaffen wir die Voraussetzungen."