Pressemitteilung Nr. 364 vom 11.07.2005 Gute Wasserqualität in Potsdams Badeseen

Der offizielle Start der Badesaison 2005 war bereits am 15. Mai. Mittlerweile verzeichnen die Potsdamer Strandbäder Wassertemperaturen zwischen 21 und 22°C. Bereits 14 Tage vor Badesaisoneröffnung fanden die ersten Ortsbesichtigungen und Probeentnahmen der Potsdamer Badegewässer durch Mitarbeiter des Gesundheitsamtes statt.
Die überregionalen offiziellen Badestellen, das Strandbad Templin und das Strandbad Babelsberg am Templiner See bzw. am Tiefen See, werden in einem Rhythmus von zwei Wochen beprobt. Die jeweils ersten 5 Ergebnisse der Beprobungen lagen unter den vorgegebenen Grenzwerten. In den letzten Wochen waren Sichttiefen von 80 bis 120 cm zu verzeichnen.
Die sogenannten „wilden Badestellen“ am Heiligen See (Tizianstraße), am Baggersee Stern, Sacrower See und Groß Glienicker See werden 14-tägig beprobt, und die vorliegenden Wasserbefunde entsprechen, wie in den vergangenen Jahren auch, mikrobiologisch den Vorgaben der Badegewässerrichtlinie. Die nach unserer Kenntnis nicht so stark frequentierten Badestellen am Weißen See, Schlänitzsee, Fahrländer See und Krampnitzsee werden in einem 4-wöchentlichen Abstand überwacht. Neben diesen Badestellen werden auch der Jungfernsee und der Griebnitzsee überprüft.
Rechtliche Grundlage für die Überwachung der Badegewässer ist die EU-Richtlinie über die Qualität der Badegewässer und die Badegewässerverordnung des Landes Brandenburg. Bezüglich der mikrobiologischen Parameter schreibt die EU-Richtlinie Grenzwerte vor, die beim Badebetrieb nicht überschritten werden dürfen. Sind die Grenzwerte von 10 000 Gesamtcoliformen und 2 000 Fäkalcoliformen in 100 Milliliter Wasser eingehalten, ist eine gesundheitliche Gefährdung im Allgemeinen ausgeschlossen. Weitere Prüfparameter sind unter anderem die Sichttiefe, die Färbung des Wassers sowie das Auftreten von Mineralölen und Tensiden. Im Verdachtsfall kann die Untersuchung auf weitere Parameter ausgedehnt werden, zum Beispiel auf Salmonellen, Pestizide und Schwermetalle.

Ein vermehrtes Algenwachstum in den Havelgewässern ist noch nicht zu verzeichnen. In den nährstoffhaltigen Gewässern - den Havelgewässern Templiner See, Tiefer See, Griebnitzsee, Jungfernsee und Weißer See ist mit Fortschreiten des Sommers, meistens ab Ende Juli / Anfang August das massenhafte Auftreten von Algen - hier zumeist Blaualgen - zu erwarten. Dies ist vor allem die Folge einer Überdüngung der Havel mit Pflanzennährstoffen in Form von Phosphor- und Stickstoffverbindungen. Blaualgen können Toxine bilden, die bei empfindlichen Personen allergische Reaktionen hervorrufen können. Diese gehen unter Umständen mit Übelkeit, Erbrechen, Hautreizungen und anderen Symptomen einher. Besonders Kleinkinder sind gefährdet, wenn sie bei starken Algenanschwemmungen baden und dabei Wasser schlucken. Außerdem vermindert starkes Algenwachstum die Sichttiefe der Gewässer und erschwert bei Notfällen den Einsatz von Rettungsschwimmern.

Die Potsdamer Strandbäder messen zweimal täglich die Sichttiefe und geben dies den Besuchern am Eingangsbereich gut sichtbar auf Schildern bekannt. Des weiteren werden auf Anordnung des Gesundheitsamtes bei starkem Algenaufkommen Warnhinweise ebenfalls im Eingangsbereich der Bäder angebracht. Als Faustregel gilt: Wer im knietiefen Wasser seine Füße nicht mehr sieht, sollte vorsichtig sein. Bei starkem Algenwachstum wird nach dem Baden das Abduschen und Wechseln der Badebekleidung empfohlen.

Informationen zur Qualität der einzelnen Badegewässer gibt das Gesundheitsamt. Auch im Internet unter www.brandenburg.de/badestellen und ab Seite 580 im Videotext des Rundfunk Berlin-Brandenburg (RBB) ist der aktuelle Stand abrufbar.