Pressemitteilung Nr. 352 vom 05.07.2005 Eröffnung des 20. Internationalen Workcamps der Vereinigung Junger Freiwilliger in Potsdam

In der Zeit vom 04.07.2005 bis 20.07.2005 wird in Potsdam zum 20. Mal ein Workcamp der Vereinigung Junger Freiwilliger stattfinden. Jugendliche aus Mexiko, Russland, Italien, Armenien, Spanien und der Türkei werden sich auf dem Kapellenberg mit der Pflege und Erhaltung des zum Weltkulturerbe gehörenden Gartendenkmals befassen. Durch die Rodung des wilden Aufwuchs tragen sie zur Erhaltung und Bewahrung der räumlichen Struktur und der vielfältigen Sichten innerhalb der Russischen Kolonie Alexandrowka aber auch innerhalb der so viel beschriebenen Potsdamer Kulturlandschaft bei. Das 1826 im Auftrag König Friedrich Wilhelm III. nach russischen Vorbildern entstandene Kunstdorf gilt heute als einmalig auf der Welt. Vergleichbare Anlagen sind selbst in Russland nicht bekannt. Das für russische Soldaten errichtete Dorf stellt auch ein besonderes Zeugnis der preußischen Geschichte dar. Neben Schweizern, Niederländern, Böhmen und Franzosen fanden auch russischen Soldaten im 19. Jahrhundert hier in Potsdam eine neue Heimat.

Die Vereinigung Junger Freiwilliger e. V. (Hans-Otto-Straße 7, 10407 Berlin) wurde 1990 gegründet und ist als gemeinnütziger Verein und freier Träger der Jugendarbeit anerkannt. Der Verein organisiert jährlich etwa 30 – 40 internationale Workcamps und bilaterale Projekte in Deutschland und bietet ca. 600 Workcampplätze von Partnerorganisationen in ca. 60 Ländern der Welt an. Geleitet von den Idealen der Solidarität und des Humanismus engagieren sich die Mitglieder und Sympathisanten durch internationale Jugendbegegnungen verschiedenster Form für den Frieden und die Freundschaft in der Welt. Sie wollen mit dazu beitragen, die sozialen Probleme zu lösen, die Umwelt zu schützen, das kulturelle Erbe zu wahren, die Solidarität mit der Dritten Welt zu fördern, jegliche Art von sozialer, rassistischer, sexueller, politischer und religiöser Diskriminierung zu bekämpfen.
Die Reisekosten (Hin- und Rückreise) zum Camport sind vom Teilnehmern selbst zu tragen. Die Unterkunft und die Verpflegung übernimmt der Verein.

Die vorangegangenen Workcamps haben gezeigt, dass Potsdam und das nahegelegene Berlin für junge Menschen besonders attraktiv sind, da hier Geschichte vielfältig nachvollziehbar ist. Die verschiedenen europäischen Einflüsse, die gerade Potsdam über Jahrhunderte geprägt haben, haben vielfältige bauliche Strukturen hinterlassen, die bis heute erhalten sind und die davon Zeugnis geben, dass man sich hier in besonderem Maße um Gemeinsamkeit und Toleranz bemühte. Die Teilnehmer werden in der Freizeit die Landeshauptstadt und auch Berlin näher kennen lernen. So werden sie gleich nach der offiziellen Eröffnung von einem Mitarbeiter des Bereiches Denkmalpflege durch die Stadt geführt, um sich erste Eindrücke zu verschaffen. In Zusammenarbeit mit der Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg können die Teilnehmer auch die verschiedenen Schlösser besuchen.