Pressemitteilung Nr. 228 vom 17.04.2015 354 Fahrzeuge innerhalb von 18 Stunden geblitzt

Bilanz Ordnungsamt Blitz-Marathon: Mit Tempo 73 km/h durch 30er-Bereich

Mehr Geschwindigkeitsverstöße als im Vorjahr hat das Ordnungsamt der Landeshauptstadt im Rahmen des bundesweiten Blitz-Marathons auf Potsdams Straßen registriert. 18 Stunden lang haben die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter am Donnerstag von 6 bis 24 Uhr die Geschwindigkeit an verschiedenen Standorten kontrolliert, insgesamt 6435 Fahrzeuge sind gemessen worden. Davon fuhren 354 zu schnell (Vorjahr 261). Trauriger Rekordhalter ist ein Autofahrer auf der Ketziner Straße in Fahrland, der innerorts mit 73 km/h durch den 30er-Bereich fuhr. Er muss laut bundeseinheitlichem Tatbestandskatalog mit einem Monat Fahrverbot, zwei Punkten und 160 Euro Geldstrafe rechnen.

„Wer auf den engen Straßen, in verkehrsberuhigten Bereichen und vor Kindergärten und Schulen zu schnell fährt, handelt verantwortungslos. Die Fahrer spielen dabei nicht nur mit der eigenen, sondern vor allem mit der Gesundheit anderer Menschen“, sagte Elona Müller-Preinesberger, Beigeordnete für Soziales, Jugend, Gesundheit und Ordnung. Es gehe nicht darum, den Fahrer oder die Fahrerin zu kriminalisieren, sondern um ihnen ganz bewusst deutlich zu machen, dass sie hier einen Fehler gemacht haben.

Das Ordnungsamt hatte am Donnerstag drei stationäre Blitzer sowie drei mobile Blitz-Anlagen im Einsatz. „Wir danken der Verkehrswacht, dass sie uns bei dieser Aktion so stark unterstützt hat“, sagte Elona Müller-Preinesberger. Die Kolleginnen und Kollegen waren vor allem vor Schulen und Kitas im Einsatz, um die Verkehrsteilnehmer mit Geschwindigkeitstafeln auf die Situation aufmerksam zu machen.

Von morgens 6 Uhr an wurde die Geschwindigkeit kontrolliert. „Auffällig war, dass der Blitz-Marathon anscheinend schon am Nachmittag wieder in Vergessenheit geraten ist. Denn ab 16 Uhr waren die meisten Überschreitungen zu verzeichnen“, sagte Müller-Preinesberger. Dies zeige, dass solche Aktionen wichtig sind, um die Autofahrer noch stärker zu sensibilisieren.

Die Ketziner Straße war eine der meistgenannten Straßen bei der Bürgerbeteiligung im März. Alle Potsdamerinnen und Potsdamer konnten online Straßenabschnitte melden, an denen ihrer Ansicht nach die Geschwindigkeit kontrolliert werden sollte. 104 Straßen sind dem Ordnungsamt mitgeteilt worden, an etwa einem Dutzend Stellen ist am Donnerstag kontrolliert worden. Die meistgenannten Straßen waren: Ketziner Straße in Fahrland, Kaiser-Friedrich-Straße Eiche, Zeppelinstraße, Mitteldamm, Kastanienallee, Ludwig-Boltzmann-Straße, Heinrich-Mann-Allee, Mitschurinstraße, Großbeerenstraße, Haeckelstraße, Am Brauhausberg, Friedrich-Ebert-Straße, Brentanoweg, Thaerstraße und Am Hinzenberg.

In der Auswertung der Meldungen, die online unter www.potsdam.de/blitzer zu finden sind, sind zahlreiche Straßen vor Schulen, Kindergärten und deren Nebenstraßen sowie in verkehrsberuhigten Bereichen. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Ordnungsamtes werden in den nächsten Wochen auch an anderen als den meist genannten Orten präsent sein. „Die Aktion hat uns wieder gezeigt, dass wir viele Straßenabschnitte, was die Gefahr durch zu schnelles Fahren angeht, genauso einschätzen wie die Potsdamerinnen und Potsdamer, die sich beteiligt haben. Daher wird an den Stellen auch zu Recht häufig kontrolliert“, so Elona Müller-Preinesberger.

Im Land Brandenburg sind im Jahr 2014 die Geschwindigkeitsunfälle um 28,9 Prozent und die Unfälle mit Personenschaden aufgrund unangepasster Geschwindigkeit um 18,2 Prozent gesunken. Dennoch gehen nach wie vor 36,7 Prozent aller Verkehrstoten im Land auf das Konto von Raserei. Vor diesem Hintergrund und der Tatsache, dass Geschwindigkeitsverstöße auch an Ländergrenzen keinen Halt machen, wird dieser deutschlandweiten „Hauptunfallursache Nummer 1“ im Rahmen einer länderübergreifenden Schwerpunktaktion entgegengewirkt und das Thema Geschwindigkeit damit verstärkt in den Fokus der Öffentlichkeit gerückt.