Pressemitteilung Nr. 199 vom 21.04.2005 Durch Sanierung der Kaimauer wird Uferwanderweg bis ans Wasser gebracht - Kultur- und Gewerbestandort Schiffbauergasse wird in europäisches Radwanderwegenetz integriert

    Heute wurde die letzte Bohle der Spundwand in den Tiefen See gerammt. Die vorhandene Kaimauer wurde im Vorfeld untersucht. Festgestellt wurde, dass aus Gründen der dauerhaften Standsicherheit so eine davor gesetzte Spundwand notwendig ist.
    „Mit der Sanierung der Kaimauer führen wir den Uferwanderweg bis ans Wasser heran. Damit wird ein Teil des internationalen Radweges für Touristen und Besucher der Landeshauptstadt noch attraktiver“, betonte die Beigeordnete für Stadtentwicklung und Bauen Dr. Elke von Kuick-Frenz.

    Der Kultur- und Gewerbestandort Schiffbauergasse wird bis Sommer 2006 in den internationalen Radweg R 1 von Calais nach St. Petersburg eingebunden. Nachdem Ende 2004 die Landeshauptstadt Potsdam einen Fördermittelbescheid erhalten hat, wurde nun mit dem Bau des Uferradwanderweges von der Holzmarktstraße unter der Humboldtbrücke vorbei am Hans-Otto-Theater und Kaimauer wieder zur Berliner Straße, begonnen. Der Uferweg wird sich als wichtige Fuß- und Radwegeverbindung von der Innerstadt zur Glienicker Brücke entwickeln und erschließt den Kulturstandort für Fußgänger und Radfahrer vorbei an der vielbefahrenden Kreuzung Berliner Straße/Nuthestraße.

    Die Breite des Weges ist mit 3m so dimensioniert, dass Fußgänger und Radfahrer ausreichend Platz finden. Der Asphaltweg wird mit einer Seekieselabstreuung errichtet. Diese Art der Befestigung unterstreicht den landschaftlichen und zurückhaltenden Charakter der Gestaltung der Uferpromenade.

    Im Bereich des Hans-Otto-Theaters wird eine Aussichtsplattform errichtet, die zum Verweilen einlädt und von der Ausblicke in den Stadt- und Landschaftsraum und zum Babelsberger Park möglich sind.

    Der Kultur- und Gewerbestandort Schiffbauergasse soll auch eine Anbindung an die Linien der Personenschifffahrt erhalten. Dem steht jedoch entgegen, dass durch die ehemalige Gaswerksnutzung des Standortes der Bereich des Tiefen Sees vor der Kaimauer durch gaswerkstypische Schadstoffe belastet ist. Die Bundesschifffahrtsverwaltung hat deshalb vorerst eine Befahrung dieser Wasserflächen untersagt.

    Durch intensive Untersuchungen durch das städtische Umweltamt wurden die Sedimente analysiert und es wurde entschieden, etwa 3.700 m³ belastetes Seesediment zu heben und fachgerecht zu entsorgen. Dazu wurde eine bundesweite Ausschreibungen durchgeführt. Im Mai wird mit den Arbeiten begonnen. Im Juli ist der Patient Tiefer See von seinen nachweislich seit 1926 stammenden Belastungen im Bereich der Kaimauer befreit. Der Weg ist dann frei für die Errichtung einer Steganlage für die Personenschifffahrt.

    Dieser Steg wird der wasserseitige Eingang zum Kulturstandort sein und trägt somit der zentralen Bedeutung der Fahrgastschifffahrt als ein Motor der touristischen Entwicklung Potsdams Rechnung. Der Anleger wird zur Saison 2006 seinen Betrieb aufnehmen. Und steht dann allen interessierten Reedern zur Verfügung.

    Bauherr des 2,5 Mio €Euro Projektes ist der städtische Fachbereich Grün- und Verkehrsflächen. Nach europaweiter Ausschreibung hat sich ein Team aus Ingenieurbüros und Landschaftsplanern, Wasserbauspezialisten dieser Herausforderung angenommen. Die Umsetzung des 1. Bauabschnittes erfolgt durch eine Arbeitsgemeinschaft der Potsdamer Firma Frey und dem Wasserbauunternehmen Kultur- und Landschaftsbau Leegebruch.

    Wie Frau Dr. von Kuick-Frenz betonte, ist dieses anspruchsvolle Vorhaben nur umsetzbar durch die Unterstützung des Brandenburgischen Wirtschaftsministeriums und Ministeriums für Infrastruktur und Raumordnung, der ILB, des Umweltamtes und der Bundesschifffahrtsverwaltung.