Im Rahmen der Sonderausstellung „Kohldampf und Bombentrichter“ findet am 13. April 2005 um 18 Uhr in den Räumen des Potsdam-Museums ein Lichtbildervortrag zum Luftangriff auf Potsdam am 14. April 1945 von Hans-Werner Mihan statt.
Der ehemalige Geschichtslehrer hatte den Bombenangriff auf die Stadt Potsdam 1945 selbst als junger Soldat erlebt und später viel über das Geschehen in dieser schicksalsschweren Nacht recherchiert. Nach eigenen Angaben wollte Hans-Werner Mihan so manche Legende ausräumen, die sich im Laufe der Zeit z.B. auch über die Zahl der Toten in dieser Nacht gebildet hatte. Grundstock seiner historischen Recherchen war der Aufsatz von Hartmut Knitter „Zum Bombenangriff der Royal Air Force auf Potsdam am 14./15. April 1945“ in Beiträge zur Potsdamer Geschichte, 1969 vom Potsdam-Museum herausgegeben. Zeitzeugenbefragungen und die Ergebnisse mehrerer Aufrufe zu Informations- und Dokumentationssammlung rund um das Thema stellte Mihan systematisch zusammen. Recherchen in britischen und deutschen Archiven schlossen sich an. Mit Hilfe von Dr. Karl-Heinz Voß ermittelte er beispielsweise über das Friedhofsarchiv die Zahl der Bombenopfer in Potsdam.
1997 erschien sein Buch „Die Nacht von Potsdam“. Einen treffenderen Titel konnte der Autor nicht wählen: Er stellt dem "Tag von Potsdam" (21. März 1933), der die Stadt in Verruf brachte, die "Nacht" gegenüber, in der das alte Potsdam in Schutt und Asche gelegt wurde. Nicht nur die Garnisonkirche und das Stadtschloss, ganze Straßenzüge in den Wohn- und Geschäftsvierteln, der Stadtbahnhof und anderes mehr wurden schwer beschädigt und zerstört. Seine neuesten Forschungsergebnisse werden in einer thematischen Zusammenstellung als erstes Heft des neu gegründeten Museumsvereins noch in diesem Jahr herausgegeben, bestätigt Peter Herrmann, Vorstand des Vereins.
Mihans anschauliche Dokumentation inspirierte den heute in Bad Gandersheim lebenden Hartmut A. Hellhoff. Sein Gemälde mit dem Titel „Die Nacht von Potsdam“ wird daher in der Zeit vom 13. bis 27. April im Potsdam-Museum zu sehen sein. Im Anschluss an den Vortrag von Hans-Werner Mihan am 13. April wird der Künstler selbst das Gemälde feierlich enthüllen.
13.4.2005 ab 18:00 Uhr, Potsdam-Museum, Benkertstrasse 3, Tel. 289-6803, Eintritt zum Vortrag 2 €, wer zuvor die Ausstellung besucht, zahlt keinen zusätzlichen Eintritt für den Vortrag.
Sonderausstellung
KOHLDAMPF und BOMBENTRICHTER
Potsdam 1945 - Tag um Tag
24. März bis 4. September 2005
Öffnungszeiten: 24. März bis 4. September 2005, täglich außer Montag, 10:00 bis 18:00 Uhr Eintrittspreise: Erwachsene 4 €, Kinder bis 12 Jahren frei, Jugendliche von 13-18 Jahren 2 €, Partnerkarte 6 € (zwei Personen), dienstags bis freitags 12 bis 14 Uhr 50% Ermäßigung
Führungen für Gruppen ab 6 bis 20 Personen auf Anfrage 2,50 € pro Person zuzüglich zum Eintrittspreis, Reservierungen unter Telefon: +49 331 289-6803 Fax: +49 331 289-6808; Potsdam-Museum, Benkertstraße 3, 14467 Potsdam.
