Pressemitteilung Nr. 167 vom 24.03.2011 Equal Pay Day 2011

- Gleichstellungsbeauftragte Lohnunterschiede auch in Potsdam hin -

Am Freitag findet der Equal Pay Day, der internationale Aktionstag für Entgeltgleichheit zwischen Männern und Frauen 2011 statt. Er soll auf die bestehenden Lohnunterschiede zwischen Frauen und Männern aufmerksam machen. In Deutschland verdienen Frauen noch immer bis zu 23 Prozent weniger als Männer. Die Forderung „Gleicher Lohn für gleiche Arbeit" ist formal schon seit langem im europäischen und deutschen Gesetz verankert. Aber trotz eindeutiger gesetzlicher Grundlagen gibt es immer noch deutliche Einkommensunterschiede zwischen Männern und Frauen. Dies ist auch so in der Landeshauptstadt Potsdam, sagt die Gleichstellungsbeauftragte der Stadt Martina Trauth-Koschnick. Potsdamer Frauen verfügen über weniger Einkommen als ihre Geschlechtsgenossen, haben weniger Rente und erhalten weniger Arbeitslosengeld. Der durchschnittliche Bruttoverdienst je Arbeitsstunde lag bei den Potsdamer Frauen im Jahr 2008 bei 11,80 Euro, bei den Potsdamer Männern bei 14,50 Euro.

Dadurch, dass Frauen in der Regel immer noch diejenigen sind, die sich um Kindererziehung und Familienarbeit kümmern und dadurch beruflich zurückstecken, haben sie geringere Karrierechancen und im Alter häufig weniger Rente, so die Gleichstellungsbeauftragte. In der Landeshauptstadt haben Männer im Jahr 2008 eine durchschnittliche Monatsrente von 1150 Euro bezogen, Frauen dagegen nur 955 Euro.

Gerade Frauen, die Familienarbeit leisten finden sich auch häufig in Minijobs, die nicht der Sozialversicherungspflicht unterliegen. Häufig gelten ihre Einkommen im Haushalt nur als Zuverdienst zum Haupteinkommen des Mannes. Was kurzfristig eine persönliche Lösung sein mag, so Martina Trauth-Koschnick, hat jedoch Auswirkungen auf das weitere berufliche Fortkommen: keine Ansprüche auf Lohnersatzleistungen und der Erwerb von Rentenanwartschaften ist gering. Im Jahr 2008 standen 15,2 Prozent der Potsdamer Frauen und 10,4 Prozent der Potsdamer Männer in einem geringfügig entlohnten Beschäftigungsverhältnis.

Die Gleichstellungsbeauftragte setzt sich insbesondere für eine Unternehmens- und Arbeitskultur ein, die eine sinnvolle Vereinbarung von Arbeit und Familie für Frauen und Männer gewährleistet. In Ihrem Unternehmen, der Stadtverwaltung Potsdam hat sie erst kürzlich einen Gleichstellungsplan erarbeitet, der genau diese Ziele verfolgt.