Pressemitteilung Nr. 116 vom 10.03.2006 716.186 Übernachtungen in der Landeshauptstadt Potsdam

2005 war das bisher beste touristische Jahr

„Das Jahr 2005 war das bisher erfolgreichste touristische Jahr für die Landeshauptstadt Potsdam. Mit 716.186 Übernachtungen konnte das Ergebnis des Vorjahres um 44.662 Übernachtungen und damit 6,7 Prozent überboten werden. Die Zahl der Gästeankünfte stieg um 8,1 Prozent von 293.064 im Jahr 2004 auf 316.680 im Jahr 2005. Die Bettenauslastungsquote lag bei 40 Prozent gegenüber 38,5 Prozent im Vorjahr. Besonders der Anteil ausländischer Gäste wuchs deutlich. Er stieg gegenüber 2004 um 13,9 Prozent (Übernachtungen) bzw. 16,4 Prozent (Gästeankünfte).“

Mit dieser erfreulichen Bilanz eröffnete Potsdams Oberbürgermeister Jann Jakobs die heutige Pressekonferenz auf der Internationalen Tourismusbörse (ITB) 2006. Jann Jakobs untermauerte die Zielstellung, die Zahl der Übernachtungen bis zum Jahr 2010 auf eine Million zu steigern. „Angesichts der Entwicklung, die wir besonders in den Jahren seit der Bundesgartenschau 2001 erfahren haben, ist dieses Ziel realistisch.“ Zum guten Ergebnis des Vorjahres hat neben anderen Faktoren wiederum die Potsdamer Jugendherberge beigetragen. Nach 11.874 Übernachtungen (ab August 2004) und einer Betten-Auslastungsquote von 51 Prozent im Jahr 2004 stieg die Zahl im Jahr 2005 auf 31.108 Übernachtungen. Die Betten-Auslastungsquote des Hauses lag bei 56 Prozent.
Mit dem im Jahr 2005 neu installierten Projekt „Winteroper“ konnten in den besuchsschwachen Monaten November, Dezember und Januar ca. 1.800 zusätzliche Übernachtungen generiert werden. „Die von Kammerakademie, Hans Otto Theater und Hotels in Kooperation mit der Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg sowie der Stadt initiierte ‚Winteroper’ ist ein Erfolgsmodell, das im Jahr 2006 seine Fortsetzung finden wird. Es macht den hohen Stellenwert des Kulturtourismus in der Landeshauptstadt deutlich“, betonte der Oberbürgermeister.
Neben den Übernachtungsgästen spielten im Jahr 2005 wiederum auch die Tagestouristen eine wichtige Rolle. Ihre Zahl wird auf mehr als 2,5 Millionen geschätzt. Diese Gäste mit interessanten und qualitativ hochwertigen Angeboten an die Stadt zu binden, sei langfristig eine wichtige Aufgabe. Jann Jakobs hob in diesem Zusammenhang die Fortsetzung der Qualitäts- und Marketingoffensive „Potsdamer Gastlichkeit“ hervor. Die Zahl der teilnehmenden Restaurants, Kneipen, Cafés und Ausflugslokale konnte von 23 im Jahre 2004 auf 40 im Jahr 2005 gesteigert werden. Erstmalig hatten sich auch Häuser aus Potsdamer Umlandgemeinden an der Aktion beteiligt. „Die ‚Potsdamer Gastlichkeit’ ist die richtige Antwort auf die immer wieder neu diskutierte Frage nach der gastronomischen Qualität in den neuen Bundesländern“, so Jakobs.

Die aus der intensiven Kooperation zwischen Gastronomen, Einzelhändlern und Stadt hervorgegangene „Potsdamer Erlebnisnacht“, die im Juli 2005 mehr als 50.000 Gäste in die Potsdamer Innenstadt gezogen hatte, findet am 29. Juli 2006 ihre Fortsetzung. Die Erlebnisnacht war ein entscheidendes Projekt im Rahmen des Themenjahres „Lebendige Stadt 2005 – Potsdam entdecken“. Potsdams Oberbürgermeister hob in diesem Zusammenhang auch den im Dezember 2005 vollzogenen Umzug der Touristinformation in die Brandenburger Straße hervor. „Wir konnten durch den neuen Standort die Bedingungen für die Kommunikation unserer kulturellen und touristischen Angebote deutlich verbessern. Die Gästefrequenz der letzten Monate bestätigt uns, dass wir den richtigen Standort gewählt haben.“

Mit optimistischen Erwartungen geht Potsdams Oberbürgermeister in das Jahr 2006. „Wir gehen davon aus, dass die kulturellen und touristischen Leistungsträger sowie Einzelhandel, Gastronomie und Hotellerie von der Fußball-WM in Deutschland profitieren werden. Dazu trägt die Präsenz der ukrainischen Mannschaft in Potsdam bei, aber auch das eigens für die WM entwickelte Programm. „Und auch Touristen, die dem Fußball ‚entfliehen’ wollen, finden in der Landeshauptstadt interessante Angebote“, betonte Jann Jakobs. „Die in den Jahren 2004 und 2005 durch Goldmedaillen im Rahmen des Deutschland- und Europawettbewerbs ‚Entente Florale’ geadelte Gartenstadt Potsdam bietet bekanntermaßen Gartenkunst aus drei Jahrhunderten – der ‚grüne Rasen’ der Fußballstadien hat in Potsdam große Konkurrenz.“

Alternativen zum Fußball bietet unter anderem das Programmangebot im Potsdamer „Jahr der Architektur“. Der Veranstaltungskalender weist allein dafür mehr als 140 Veranstaltungen unterschiedlicher Genres aus, die die architektonischen Besonderheiten der Landeshauptstadt Potsdam hervorheben. Jann Jakobs verwies in diesem Zusammenhang u. a. auf die große Schinkel-Ausstellung, die von Mai bis September zahlreiche Besucher in das Haus der Brandenburgisch-Preußischen Geschichte locken soll und von einem umfangreichen Begleitprogramm ergänzt wird. Im April startet eine Veranstaltungsreihe unter dem Titel „Bei Hofe“, die Besucher und Einheimische mit Führungen und Hoffesten in die historischen Innenhöfe von Potsdam und Babelsberg entführen soll. (siehe PM 118/2006)
Stärker als bisher will die Stadt in Kooperation mit der Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg für das UNESCO-Welterbe werben. Dazu wurde pünktlich zur ITB eine zweisprachige Broschüre mit dem Titel ‚Erlebnis Welterbe – Die Schlösser und Parks von Potsdam und Berlin’ aufgelegt. „Wir haben das Glück, in einer über Jahrhunderte gewachsenen, einmaligen Kulturlandschaft zu leben. Dieses Privileg möchten wir gern mit noch mehr Gästen aus dem In- und Ausland teilen“, so Jann Jakobs. Am 4. Juni 2006 wird erstmalig ein UNESCO-Welterbestättentag in der Landeshauptstadt Potsdam stattfinden. Unter dem Motto „Welterbe erleben“ soll Einwohnern und Besuchern an den Standorten Russische Kolonie Alexandrowka und Pfingstberg das Welterbe nahe gebracht werden. (siehe PM 117 2006)
Einen weiteren Höhepunkt im „Jahr der Architektur“ stellt die Eröffnung des Theaterneubaus in der Schiffbauergasse dar. Vom 22. bis 26. September 2006 feiern Stadt und Ensemble des Hans Otto Theaters mit einem Premierenmarathon das neue, von Pritzker-Preisträger Gottfried Böhm entworfene Haus am Tiefen See. Oberbürgermeister Jakobs: „Der Standort Schiffbauergasse, an dem wir neben dem Neubau des Hans Otto Theaters in diesem Jahr zahlreiche weitere Eröffnungen feiern können, ist zusammen mit dem Standort Potsdams historische Mitte für die Stärkung des Sektors Kulturtourismus von entscheidender Bedeutung.“ Dem wachsenden Stellenwert des Kulturtourismus wird die Landeshauptstadt deshalb auf der diesjährigen ITB mit einem besonderen Stand innerhalb der Potsdam-Präsentation gerecht.