Pressemitteilung Nr. 111 vom 11.03.2008 Straßendatenbank für Potsdamer Straßen und der Umgang mit Natursteinpflasterstraßen

Seit Anfang 2008 verfügt die Stadtverwaltung erstmalig über eine Straßendatenbank, die das gesamte Straßennetz in Potsdam abbildet. Im Ergebnis ist eine statistische Auswertung nach Zustandsklassen, Belagsart, Nutzungsart oder Straßenkategorie möglich.
Mit Hilfe der Straßendatenbank besteht nunmehr die Möglichkeit, das Straßenmanagement zu verbessern, den Straßenzustand zu dokumentieren und Kennzahlen zu bilden.

So unterhält der Fachbereich Grün- und Verkehrsflächen derzeit ein Straßennetz von
rd. 7,5 Mio. qm. Gemäß der Zustandsklassen befinden sich die Fahrbahnflächen mit einem Flächenanteil von 83% in einem guten Zustand. Dies ist unter anderem auf die durchschnittlichen Investitionen von rd. 14,7 Mio. Euro/Jahr sowie den Einsatz von Straßenunterhaltungsmitteln von rd. 900.000 Euro/Jahr zurückzuführen.
Ferner ist ein gutes Baustellen- und Projektmanagement ebenso für die vorhandenen Zustandsklassen verantwortlich. Nicht zuletzt ist das Ergebnis auch ein Verdienst der täglichen Arbeitsleistung der 14 Straßenwärter der 2 Bauhöfe.
Um die Straßenzustände auch zukünftig zu dokumentieren, ist geplant, die Straßendatenbank im 2-Jahres-Rhythmus fortzuschreiben.

Einen besonderen Stellenwert beim Straßenerhaltungsmanagement nehmen die Pflasterbauweisen ein. Da diese Bauweisen unterhaltungsaufwendig und bei vorherrschender Verkehrsbelastung schadanfällig sind, bedarf es bei der Belagswahl als auch der Unterhaltung einer besonderen Aufmerksamkeit. So gilt es, bereits vor Baubeginn die geeignete Oberflächenart auf der Grundlage einer fachlichen Analyse zu wählen. Zu diesem Zweck wurde eine Bewertungsmatrix entwickelt, die Kriterien, wie Lärmimmissionen, Fahrkomfort, Verkehrsbelastung, Herstellungskosten, Unterhaltungskosten städtebauliche Belange usw. gegenüberstellt. Diese Bewertungskriterien werden für jede einzelne Straße benotet und gewichtet. Im Ergebnis kann somit die Belagswahl qualifiziert begründet werden.
Kommen Pflasterbauweisen zum Einsatz, so stellt besonders die Straßenreinigung einen potenziellen Schadfaktor dar. Kehrmaschinen entfernen Fugenmaterial und Pflasterbauweisen drohen auf Grund des fehlenden Fugenmaterials zu versagen. Um dem entgegenzuwirken, wird im Rahmen des Straßenmanagements eine schonende Technik bei der Straßenreinigung von Pflasterstraßen eingesetzt. Des Weiteren wird bei neu gebauten Pflasterstraßen auf eine maschinellen Reinigung im Zeitraum von 12 bis 24 Monaten verzichtet.