Pressemitteilung Nr. 111 vom 06.03.2006 4. Potsdamer Architekturgespräch mit Vertretern aus Bobigny

Pascal Dayre, Direktor der politischen und städtischen Entwicklung und Jean-Michel Daquin, Architekt und Stadtplaner aus Potsdams französischer Partnerstadt Bobigny nehmen am
20. März 2006, 17:00 Uhr am 4. Potsdamer Architekturgespräch im Malteser Treffpunkt Freizeit, Am Neuen Garten 64 teil. Potsdams Oberbürgermeister Jann Jakobs: „Ich begrüße die Initiative der Brandenburgischen Architektenkammer sehr, das Diskussionsforum „Potsdamer Architekturgespräche“ insbesondere im Jahr der Architektur dafür zu nutzen, sich mit Fachleuten aus Potsdams Partnerstädten über Fragen der Stadtentwicklung und Baukultur zu verständigen.“

Das deutliche Bekenntnis der Landeshauptstadt Potsdam zur Entwicklung der Potsdamer Mitte steht im Spannungsfeld zur Entwicklung anderer Stadtgebiete, insbesondere der noch zu wenig integrierten Neubaugebiete, obwohl diese schon mehrere Jahrzehnte bestehen. Die Frage ist - und darum soll es in dem Architekturgespräch am 20. März gehen – wie kann es gelingen, diesen in der Diskussion oft polarisierenden Dissens aufzuheben. Der durch den Potsdamer Architekten und Stadtplaner Bernhard Wendel moderierten Podiumsdiskussion stellen sich Potsdams Baubeigeordnete Dr. Elke von Kuick-Frenz, die französischen Experten Pascal Dayre, Jean-Michel Daquin, der Geschäftsführer von Stadtkontor GmbH und Entwicklungsbeauftragte der Landeshauptstadt Potsdam Dr. Rainer Baatz, der Präsident der Brandenburgischen Architektenkammer Bernhard Schuster und der stellvertretende Vorsitzende des Fördervereins Malteser Treffpunkt Freizeit Ronald Granz. Nachdem zu Beginn der Veranstaltung Pascal Dayre, Jean-Michel Daquin und Dr. Rainer Baatz über ihre Erfahrungen und Strategien zur sozialen Stadtentwicklung sprechen, werden im Anschluss u.a. folgende Fragestellungen aufgeworfen: Was kann Architektur im Zusammenhang mit sozialen Fragen leisten? Welchen Einfluss haben die Lebensverhältnisse auf die Stadtentwicklung? Was heißt integrierte Stadtentwicklung? Was ist identifikationsstiftend in einer Stadt?

Dass gerade aus Bobigny Stadtentwicklungsexperten zum Thema soziale Stadtentwicklung eingeladen wurden, hat seinen Grund. Am Beispiel der im vergangenen Jahr in Frankreich stattgefundenen Ausschreitungen und Verwüstungen durch Jugendliche soll die notwendige Verknüpfung von städtischen Vorhaben und Bedürfnissen von Bewohner- und Interessengruppen verdeutlicht werden. Auch Oskar Niemeyer ist eine Brücke in die französische Partnerstadt. Dort steht das vom Brasilianer entworfene „Haus der Werktätigen“.
Im Juni 2006 wird mit Gästen aus Jyväskylä das Thema Moderne und im Oktober 2006 mit Gästen aus Luzern das Thema Baukultur als Wirtschaftsfaktor diskutiert .