Pressemitteilung Nr. 11 vom 07.01.2015 Sonntagsführung zu Tieren und Pflanzen des Jahres

Die erste thematische Sonntagsführung im Naturkundemuseum Potsdam ist traditionell der „Natur des Jahres“ gewidmet. Am Sonntag, 11. Januar, führt der Direktor des Naturkundemuseums, Dr. Detlef Knuth, um 11 Uhr durch die Ausstellung und stellt die in diesem Jahr ausgezeichneten Arten vor. Die Tiere und Pflanzen des Jahres werden jährlich von verschiedenen Natur- und Umweltorganisationen mit unterschiedlicher Zielstellung ernannt. Meist gibt es Kritisches von den Arten zu berichten, oft sind es aber auch interessante Entdeckungen oder Entwicklungen.

Vogel des Jahres ist in diesem Jahr der Habicht. Menschen sehen ihn nur selten - wenn er auf der Jagd ist und kurz am Himmel kreist. Er wurde ausgewählt, da ihm wie vielen anderen Greifvogelverwandten einige Menschen noch immer das Leben schwer machen. Dabei ist die Jagd auf den Habicht seit den 1970er-Jahren verboten. In der Ausstellung „Tierisches Leben im UNESCO-Welterbe“ des Naturkundemuseums  sind ein Junghabicht sowie zwei erwachsene Vögel zu bewundern.

Eine Sonnensucherin und eine echte Brandenburgerin ist die Europäische Sumpfschildkröte. Von der gelb gepunkteten Panzerträgerin besitzt in Deutschland nur noch Brandenburg Bestände der heimischen Art. Neben exzessivem Fang und Handel trugen die zunehmende Industrialisierung und die Erschließung der letzten natürlichen Lebensräume zum Niedergang dieser Art in Deutschland bei. Die Europäische Sumpfschildkröte ist ein wichtiges Beispiel für den Umgang und Schutz einheimischer Arten. Sie wurde von der Deutschen Gesellschaft für Herpetologie zum Reptil des Jahres 2015 gewählt. Die im Naturkundemuseum Potsdam gezeigten Tiere stammen aus Nachzuchten von Tieren aus Osteuropa.

Ein allseits beliebtes Säugetier wurde zum Wildtier des Jahres gekürt - der Feldhase. Er ist in der Kulturgeschichte vieler Völker zu finden. Aufgrund starker Intensivierung der Landwirtschaft ist sein Überleben in vielen Regionen Deutschlands gefährdet.

Eine fliegende Schönheit wurde Insekt des Jahres - der Silbergrüne Bläuling, ein Tagfalter. Insgesamt gibt es in Mitteleuropa 50 Arten von Bläulingen. Was sie so interessant macht, ist ihre Symbiose mit Ameisen. Was es damit auf sich hat, wird in der Führung erklärt. Die Auszeichnung zum Schmetterling des Jahres erhielt das Rote Ordensband. Der Schmetterling aus der Familie der Eulenfalter verschwindet aus vielen Gegenden Deutschlands. Er leidet unter dem Verlust seines Lebensraumes, den feuchten Laub- und Mischwäldern.

Zum Heilen und Heulen geeignet ist die Heilpflanze des Jahres 2015 - die Zwiebel. Sie hilft unter anderem bei Mittelohrentzündungen und bei Erkältungen. Bei Insektenstichen unterstützt sie das Abschwellen der Quaddeln.

Was die anderen Preisträger wie das „Scharfen Pfefferchen“, die Becherkoralle, die auf Bäumen wächst, die seltene Mantelschnecke oder den Huchen als Fisch des Jahres auszeichnet, wird in der Sonntagsführung vorstellt. Jeder kann während der Führung sein aktuelles zoologisches und botanisches Wissen auffrischen, mit neuen Informationen erweitern aber auch Fragen an den Museumsdirektor stellen.

Interessenten, gern auch Familien, können sich im Naturkundemuseum Potsdam unter der Telefonnummer 289 6707 oder per Mail unter naturkundemuseum@rathaus.potsdam.de  informieren und anmelden. Der Teilnehmerbetrag beträgt für Erwachsene 5 Euro, für Kinder 2 Euro. Das Naturkundemuseum in der Breiten Straße 13 ist mit dem Bus 606 gut zu erreichen (Haltestelle „Naturkundemuseum“ neben dem Museumsgebäude).