Pressemitteilung Nr. 91 vom 19.02.2013 Mit "Drehmoment" zum neuen Arbeitsplatz

Acht von zehn Jugendlichen vermittelt - Oberbürgermeister präsentiert Projekt

Arbeitslos, ohne Ausbildung, schwer vermittelbar: Viele Jugendliche und junge Erwachsene in Potsdam finden nach der Schule keine Lehrstelle oder Erwerbstätigkeit. Aber das muss nicht sein. Mit Projekten wie "Drehmoment - Begleitung von Jugendlichen in den Beruf" erhalten sie eine Chance auf dem ersten Arbeitsmarkt. Oberbürgermeister Jann Jakobs hat heute die Ergebnisse des Projekts, unter anderem mit einem Film, im Rathaus Potsdam vorgestellt: Von zehn Jugendlichen und jungen Erwachsenen haben acht eine Ausbildungsstelle oder eine sozialversicherungspflichtige Beschäftigung gefunden. Zwei Jugendliche befinden sich noch in berufsvorbereitenden Maßnahmen.

"Das ist ein beispielhaftes Projekt, wie wir benachteiligte Jugendliche wieder in den Arbeitsmarkt integrieren können", sagte Oberbürgermeister Jann Jakobs. "Es mag ein kleiner Schritt sein, aber es ist ein großer Schritt für jede einzelne Person. Dies wäre nicht möglich gewesen, wenn die involvierten Unternehmen nicht die notwendige Offenheit für die jugendlichen Teilnehmenden aufgebracht hätten. Viele von ihnen kämpften mit unterschiedlichen Herausforderungen, wie familiären Problemen, fehlenden Schul- bzw. Ausbildungsabschlüssen oder Suchtproblemen. Die Arbeit an diesen Herausforderungen und der regelmäßige Abgleich zwischen den Anforderungen der Arbeitgeber und den Möglichkeiten der Teilnehmer führten zu diesem schönen Erfolg."

Das Projekt "Drehmoment" lief zunächst neun Monate unter Leitung des Vereins "Energie des Herzens". Es brachte vier der zehn Jugendlichen und jungen Erwachsenen einen Ausbildungsplatz und eine feste Stelle. Die fünf anderen Potsdamerinnen und Potsdamer wurden in der Nachbereitung noch einmal betreut. In der fanden drei einen Ausbildungsplatz und zwei sind noch in der Berufsvorbereitung. Das Projekt kostete insgesamt 30.000 Euro und wurde zu einem Großteil durch den Europäischen Sozialfonds finanziert. 9000 Euro davon steuerte die Landeshauptstadt Potsdam durch die Fachstelle für Arbeitsmarktpolitik und Beschäftigungsförderung bei.

Veranstaltet wurde das Projekt im Rahmen des Netzwerkes "Allianz für Menschen ohne Arbeit". Darin sind die Bedarfe und Möglichkeiten des Potsdamer Arbeitsmarktes erfasst. Gezielt werden so Unterstützungsleistungen und Projektansätze gesucht. Dem Netzwerk gehören unter anderem die Agentur für Arbeit, das Jobcenter der Landeshauptstadt Potsdam, die Fachstelle für Arbeitsmarktpolitik und Beschäftigungsförderung Potsdams, und der Unternehmerverband Brandenburg an. "In diesen Diskurs können und sollen sich regionale Unternehmen gerne einbringen", so Jann Jakobs weiter. Eine Kontaktaufnahme ist jederzeit möglich unter fachstelle-arbeitsmarkt@rathaus.potsdam.de.

Gefördert wird das Netzwerk "Allianz für Menschen ohne Arbeit" durch das Ministerium für Arbeit, Soziales, Frauen und Familie aus Mitteln des Europäischen Sozialfonds und des Landes Brandenburg.

Die Fachstelle für Arbeitsmarktpolitik und Beschäftigungsförderung wurde 2002 gegründet. Sie hat 15 Mitarbeiter. Derzeit kümmert sie sich zudem um 49 Teilnehmenden des Bundesprogramms Bürgerarbeit in der Stadtverwaltung Potsdam. Jährlich finden 75 Einzelprojekte statt, in denen zwischen 350 und 400 Menschen integriert werden. Für die Arbeit werden pro Jahr etwa zwei Millionen Euro an zusätzlichen Mitteln eingeworben.