Pressemitteilung Nr. 90 vom 16.02.2010 Gutachten für Schloßpark Sacrow

Am 22.01.2010 informierte ein Mieter und Angestellter der Stiftung Preußische Schlösser und Gärten (SPSG) die untere Abfall- und Bodenschutzbehörde der Stadt darüber, dass sich auf dem Gelände des Schloßparkes Sacrow zwischen 1817 und 1840 eine Bleizuckerfabrik befunden haben soll. Da der Mieter zwei kleinere Beete auf dem Gelände gärtnerisch nutzt, hat er den Oberboden (bis 30 cm) durch ein Labor privat untersuchen lassen. Das Ergebnis der Untersuchungen wies eine deutliche Überschreitung der Werte gemäß Bundesbodenschutzverordnung (BBodSchV) für den Schadstoff Blei auf.

Als Sofortmaßnahme wurde in Abstimmung mit dem betroffenen Mietern eine erneute Beprobung des Bodens durch die zuständige Behörde, Landeshauptstadt Potsdam beauftragt.
Die Ergebnisse liegen mit dem heutigen Tag vor und haben den Anfangsverdacht bestätigt. Die einschlägigen Grenzwerte für den Schadstoff Blei sind durchschnittlich um das 3,5-fache überschritten.

In der kommenden Woche gibt es ein Abstimmungsgespräch zum weiteren Vorgehen zwischen Verantwortlichen der Stiftung Preußische Schlösser und Gärten (SPSG) als Grundstückseigentümer, der zuständigen Behörde, sowie dem Gartennutzer.

Dabei sollen weitergehende Untersuchungen zur Gefährdungsausdehnung und geeignete Möglichkeiten der Gefahrenabwehr beraten werden. Eine konkrete Gefährdung von Menschen erfolgt nur durch den Verzehr von Produkten die auf den belasteten Flächen angebaut wurden. Dagegen kann für Besucher und Einwohner eine Gesundheitsgefährdung nach bisherigem Kenntnistand ausgeschlossen werden.