Pressemitteilung Nr. 88 vom 18.02.2005 Keine Legionellengefahr aus dem Trinkwassernetz der Stadtwerke

Das Trinkwasser der Stadt Potsdam ist nicht durch Legionellen gefährdet, für die Bevölkerung besteht keinerlei Anlass zur Sorge. Das Legionellenproblem betrifft lediglich drei Potsdamer Turnhallen, deren Duschen aus diesem Grund zur Zeit nicht genutzt werden können. In den Schulsporthallen der Gesamtschule Pierre de Coubertin und der Grundschulen am Pappelhain und Weidengrundschule führen die Kaltwasserleitungen in stark erwärmte Hausanschlussräume, in denen u.a. Warmwasserspeicher und Heizungen installiert sind. Dort stagniert zum Teil das Wasser und es können sich auf Grund der großen Wärmeentwicklung Legionellen vermehren. Hierbei handelt es sich um unzulängliche bauliche Besonderheiten, deren Behebung einer umfangreichen und zeitaufwändigen Sanierung bedürfen. Eine Gefahr für die Schüler und weitere Nutzer der Schulsporthallen besteht nicht, da dort die Duschen außer Betrieb genommen wurden. Erst nach Behebung der Legionellengefahr dürfen die Duschen wieder genutzt werden.


Hintergrund:

Im Rahmen der Überprüfungen der Hausinstallationen im Herbst vergangenen Jahres wurden in 11 Potsdamer Schulen bzw. Schulsporthallen erhöhte Legionellenkonzentrationen nachgewiesen. Bei diesen Schulen wurde ein Duschverbot ausgesprochen. Mittlerweile wurden bei 8 Schulen nach umfangreichen baulichen Maßnahmen und thermischen Desinfektionen sowie dem Nachweis der deutlichen Legionellenminimierung (unterhalb der vorgegebenen Richtwerte) das Duschverbot aufgehoben. In 3 Schulsporthallen besteht weiterhin ein Duschverbot, da hier noch entsprechende Baumaßnahmen ausstehen.

Legionellen sind Bakterien, die bei Temperaturen zwischen 30 und 45°C optimale Vermehrungsbedingungen im Wasser finden. Sie werden insbesondere in Ablagerungen und Belägen, sogenannten Biofilmen, gefunden. Die im Wasser vorhandenen Legionellen führen nicht direkt zu einer Gesundheitsgefährdung. Erst die Aufnahme von Erregern durch Einatmen von feinen Wassertröpfchen (z.B. beim Duschen) in einer bestimmten Konzentration kann zur Erkrankung führen.