Pressemitteilung Nr. 87 vom 21.02.2006 Stiftung "Großes Waisenhaus zu Potsdam" und Stadt Potsdam finanzieren innovative Projekte der Jugendarbeit

Die Beigeordnete für Jugend, Soziales, Ordnung und Umweltschutz Elona Müller und der Geschäftsführer Jürgen Pankonin informierten heute über vier innovative Jugendprojekte, die in diesem Monat begonnen haben oder in Kürze anlaufen. Die Projekte selbst wurden von den jeweiligen Geschäftsführern, Dirk Harder (Stadtjugendring), Frank Prinz-Schubert (Chill out) und Kankarowitsch (Diakonisches Werk Potsdam) vorgestellt.

1. Kinder- und Jugendrat Potsdam; Träger: Stadtjugendring Potsdam

Aufbau und fachliche Begleitung eines Kinder- und Jugendrates in der Landeshauptstadt Potsdam unter Nutzung der Erfahrungen der Partnerstadt Luzern. Im Rahmen von aktiver (Bürger)Beteiligung werden Kinder und Jugendliche im Alter von 10-17 Jahren aktiv an kommunalpolitischen Entscheidungsprozessen und der Gestaltung ihrer Lebenswelten mitwirken, sich einbringen und demokratische Beteiligung üben. Das durch noch zu bestimmenden Wahlformen zusammengesetzte Gremium wird durch eine Koordinatorin angeleitet. Außerdem erhält der Kinder- und Jugendrat Sach- und Geldmittel zur eigenen Verfügung.

Vorgesehene Laufzeit: 3 Jahre
Förderumfang: 0,5 Personalstelle sowie Sachkosten

2. Kinder- und Jugendredaktion Potsdam; Träger: Stadtjugendring Potsdam

Erstellung einer Internetplattform für Kinder- und Jugendliche in Potsdam. Verknüpfung und Weiterentwicklung von erfolgreichen Beteiligungsprojekten wie www.madstop.de, www. Hastenplan.de, etc. sowie einer Jugendseite in der lokalen Presse. Die Einzelprojekte werden von Jugendlichen selbst unter fachlicher Anleitung in Zusammenarbeit mit der Medienwerkstatt Potsdam entwickelt.
Es soll eine direkte Arbeitsbeziehung mit dem Kinder- und Jugendrat von Beginn an bestehen, um Synergien zu nutzen.

Vorgesehene Laufzeit: 1 Jahr
Förderumfang: 0,5 Personalstelle sowie Sachkosten

3. Modellprojekt Familienbildung und Elternarbeit im Kinder- und Beratungshaus
Träger: Diakonisches Werk Potsdam


Im neu konzipierten Kinder- und Beratungshaus sollen insbesondere die Schwerpunkte Elternbildung und Kompetenztraining gefördert werden. Mit einem Kiezcafe, einer Spielgruppe sowie Freizeit- und Beratungsangeboten sollen Eltern Motivation und Begleitung bei der Bewältigung ihrer Erziehungsaufgaben erhalten oder sich nur unter Gleichgesinnten (mit ihren Kindern) treffen können.

Vorgesehene Laufzeit: 2 Jahre
Förderumfang: 0,5 Personalstelle sowie Sachkosten

4. Suchtprävention in Grundschulen und Horten; Träger: Chill out Potsdam

Suchtprävention kann nicht früh genug beginnen. Es ist erforderlich, dass Kinder so früh wie möglich über Suchtgefahren und Suchtverhalten aufgeklärt werden. Dies muss fachlich und kindgerecht und ohne erhobenen Zeigefinger geschehen. Die vom Verein Chill out durchgeführten Projekte und Workshops vor Ort sollen praktisch orientiert und in partizipativer Art und Weise durchgeführt werden. Zielgruppe sind aber auch Lehrer, Erzieherinnen und Eltern.

Vorgesehene Laufzeit: 3 Jahre
Förderumfang: 0,5 Personalstelle sowie Sachkosten

Hintergrund:
Die Stiftung “Großes Waisenhaus zu Potsdam“ und die Landeshauptstadt haben in mehreren offenen Grundstücks- und Vermögensfragen, in denen es im wesentlichen um Rückübertragungsansprüche von Grundstücken ging, eine außergerichtliche Einigung erzielt. Diese Einigung wurde im Rahmen eines Vertrages vom 20.09.2005 zwischen der Landeshauptstadt und der Stiftung festgehalten. In diesem Vertrag verpflichtet sich die Stiftung Großes Waisenhaus zur Finanzierung und Unterstützung von vier innovativen Jugendprojekten in Höhe von insgesamt 200 000 €, die in Abstimmung mit dem Jugendamt ausgewählt wurden. Die Projekte, die ausschließlich dem Stiftungszweck entsprechen und zum Teil schon in diesem Monat beginnen, haben eine Laufzeit von ein bis drei Jahren. Alle vier Projekte haben präventiven modellhaften Charakter und erfüllen Aufgaben, die nicht zu den Pflichtaufgaben der Jugendhilfe gehören. Sie basieren auf Beteiligung, Mitwirkung und hoher Eigenverantwortung von Kindern- und Jugendlichen.