Pressemitteilung Nr. 84 vom 26.02.2009 Wegweisende Entscheidung für Soziokultur in Potsdam

Neue Träger für Lindenpark und Waschhaus

Der Hauptausschuss der Landeshauptstadt Potsdam beschloss am 25.02.2009 die neue Trägerschaft für Lindenpark und Waschhaus. Er bekannte sich mit dieser wegweisenden Entscheidung nicht nur für den Erhalt, sondern auch für die Weiterentwicklung der soziokulturellen Einrichtungen in der Landeshauptstadt Potsdam.

Die Stiftung Sozialpädagogisches Institut (SPI) wird ab dem 01.03.2009 neuer Träger der Soziokulturellen Einrichtung Lindenpark. Dazu zählen auch die beiden Jugendklubs und das AKI-Projekt (Andere Kinderbetreuung) in der Sternwerkstadt. Die Landeshauptstadt Potsdam und der neuen Träger binden sich zunächst bis Ende 2011 vertraglich. Alle Mitarbeiter werden übernommen. Der abzuschließende Nutzungsvertrag sieht vor, dass im Stammhaus Stahnsdorfer Straße Investitionen in Höhe von 650.000 Euro kurzfristig realisiert werden, um die dringend notwendige Sanierung der Sanitäranlagen und Erfüllung der Brandschutzauflagen zu ermöglichen.

Neben den bewährten soziokulturellen Angeboten wird die Stiftung SPI aktuelle Forderungen des AJKP (Arbeitsgruppe Alternative Jugendkultur Potsdam) aufnehmen und Bandproberäume sowie Auftrittsmöglichkeiten für junge Bands schaffen. Auch Graffitiprojekte sind vorgesehen.
Die Vertragspartner haben außerdem vereinbart, dass mit steigenden Zuschüssen für Personal- und Sachkosten die Öffnungszeiten der Einrichtung (6 Tage pro Woche) stark erweitert werden müssen. Außerdem kann und soll der neue Träger von risikoreichen Großkonzerten und hohem Alkoholverkauf in der Einrichtung abweichen, um eher kleinteiligen aber zahlreichen Gruppen und Initiativen selbstorganisierte Tätigkeiten zu ermöglichten. Die weitere Profilierung als Familienzentrum ist ausdrücklich gewünscht.


Der Hauptausschuss stimmte ebenfalls der Übergabe des Waschhauses an die Waschhaus gGmbH zu und beschloss gleichzeitig eine Erhöhung des Zuschusses zur Sicherung der Grundkosten bei gleichzeitiger Erweiterung des Programms.

Neben der Fortführung vielfältiger bekannter Programmangebote in den Bereichen Bildende Kunst, Musik, Tanz, Literatur und Film wird es zusätzlich tagesaktive Programmangebote vor allem im kulturtouristischen Bereich geben. Damit soll eine Belebung des gesamten Areals angestrebt werden. Im sogenannten „Labor" bietet das Waschhaus künftig ein idealen Möglichkeitsraum für Experimente und interdisziplinäre Projekte. Das kulturelle Angebot wird z.B. einen Amateurfilmwettbewerb, ein jährliches Fernsehfestival, Lesungen und Matineen umfassen. Mit dem Betrieb des Kunstraumes bietet das Waschhaus jungen Künstlern ein Podium jenseits des kommerziellen Galeriebetriebes.