Pressemitteilung Nr. 78 vom 24.02.2009 Potsdam-Museum feiert 100-jähriges Jubiläum

- historischer Rückblick und Ausblick auf das Jubiläumsprogramm des städtischen Museums -

Heute stellte die Beigeordnete für Bildung, Kultur und Sport Gabriele Fischer das Jubiläumsprogramm des Potsdam-Museums mit den zwei Bereichen „Geschichte und Kunst" sowie „Naturkunde und Umwelt" vor. Museumsdirektorin Dr. Jutta Götzmann erinnerte in einem Rückblick an die Gründung und die wechselvolle Museumsgeschichte und gab Auskunft über die Jahresplanung zu Ausstellungen, Festveranstaltungen und Begleitprogrammen. „Das Museum entstand aus dem bürgerlichen Engagement der Jahrhundertwende. Gerade in der Beziehung zur Stiftung, d.h. zu den höfischen Sammlungen der „Schlösser und Gärten" in Potsdam, ist die bürgerliche Sammlung von besonderer Bedeutung für die Stadt, für ihre Einwohner sowie für die überregionale Wahrnehmung des Kulturstandorts Potsdam. Die Aktivitäten im Jubiläumsjahr sind eine Chance der intensiven Auseinandersetzung mit dem Museum und der Museumsgeschichte. Sie sollen dazu beitragen bis zum Einzug in das „Alte Rathaus" 2012 die Voraussetzungen zur Aufbereitung der Bestände zu schaffen, betonte Gabriele Fischer im Rahmen eines Pressegesprächs.

Am 20. April 1909 trafen sich im Hotel „Stadt Königsberg" in der Brauerstr.1/2 über zweihundert Potsdamer, die entschlossen waren, mit der Gründung eines Museumsvereins ihr Stadtmuseum einzurichten. Es gab erste museale Objekte, die jedoch unzugänglich und unbearbeitet waren. Beim Auf- und Ausbau der Sammlungen, bei Ausstellungskonzeptionen und bei der Propagierung ihrer Inhalte engagierten sich der Sammler Dr. Paul Heiland, der Maler und Sammler Fritz Rumpf, der Amtsgerichtsrat Julius Haeckel sowie viele weitere Potsdamer Bürger. Erster Ausstellungsort der neuen Kultureinrichtung war das Alte Rathaus. Mit dem Ersten Weltkrieg veränderten sich die Strukturen, der Verein zog sich aus der direkten Museumsarbeit zurück, die städtische Verwaltung übernahm diese Aufgabe und übertrug 1919 Dr. Friedrich Bestehorn die Leitung. In seine langjährige Amtszeit fiel die Neueinrichtung und
Aufteilung der Sammlungen auf die Gebäude Neuer Markt 6, Fortunaportal und Altes Rathaus sowie die Schließung der Sammlungen 1936 mit anschließender Verlagerung. 1945 waren erhebliche Verluste in allen Sammlungen zu verzeichnen. Mit den wenigen erhaltenen kulturgeschichtlichen Objekten eröffnete die erste Ausstellung 1946 im kriegszerstörten Marstall. 1953 erfolgte der Einzug in das „Ständehaus" in der heutigen Breiten Str.13 sowie die systematische Museums- und Sammlungsarbeit. Die beginnende Sanierung des „Holländerhauses" in der Benkertstraße 3 bereitete 1995 den Einzug der Bereiche Geschichte
und Kunst vor - und damit die Trennung vom Standort der Naturkunde. Im gleichen Jahr wurde die Gedenkstätte für die Opfer politischer Gewalt im 20. Jahrhundert, Lindenstraße 54/55, der Verantwortung des Potsdam-Museums unterstellt. Im vergangenen Jahr fassten die Stadtverordneten den Beschluss zur Neupositionierung des Potsdam-Museums. Nach der Fusion mit dem Potsdam-Forum wird das Potsdam-Museum 2012 seinen Standort im sanierten Alten Rathaus erhalten.

Die wichtigsten Aktivitäten im Jubiläumsjahr
Die 100jährige Wiederkehr der Gründung des Museumsverein und des Städtischen Museums begehen das Potsdam-Museum und das Naturkundemuseum am 20. April 2009 gemeinsam mit einem Festakt im Alten Rathaus.
Einen Monat später, am 14. Mai 2009, eröffnet die Jubiläumsausstellung des
Potsdam-Museums als Kooperation mit dem Potsdamer Kunstverein e.V. im HBPG unter dem Titel „100 Jahre ‚Kunst ohne König' - privates und öffentliches Sammeln in Potsdam".

Am 18. Juni begeht das Potsdam-Museum sein Jubiläum im eigenen Haus mit der Kabinettausstellung „100 Jahre-100 Exponate". Den Besucher erwarten Raritäten der Sammlung, die von 1909 bis 1960 über Schenkungen oder Ankäufe in den Besitz des Museums gelangten und erstmals im Zusammenhang ihrer Erwerbung präsentiert werden. Zahlreiche Vorträge und Veranstaltungen begleiten beide Ausstellungen. Neben Kurzvorträgen mit Führungen im HBPG ist eine Veranstaltungsreihe im Alten Rathaus auf zentrale Themen des Jubiläums abgestimmt. Zum internationalen Museumstag veranstaltet das Potsdam-Museum ein Hoffest und stellt sein Programm unter das Motto „Traumschlösser. Das Museum und seine Standorte 1909-2009".
Der Förderverein des Potsdam-Museums plant für das Ende des Jubiläumsjahres - voraussichtlich den 13. November - eine Benefizveranstaltung im Alten Rathaus mit kulturellen Beiträgen und einer Tombola.

Das Jubiläumsjahr 2009 im Überblick

20. April
Festveranstaltung des Potsdam-Museums und des Naturkundemuseums im
Alten Rathaus.

14. Mai
Eröffnung der Jubiläumsausstellung 100 Jahre ‚Kunst ohne König'-Privates und öffentliches Sammeln in Potsdam. Kooperation des Potsdam-Museums und des Potsdamer Kunstvereins e.V. im Haus der Brandenburgisch-Preußischen Geschichte. Ausstellung in der Reihe von Kulturland Brandenburg.
Laufzeit: 15. Mai - 2. August 2009)

Begleitprogramm im HBPG
Kuratorenführungen, Kurzvorträge mit thematischer Führung, museumspädagogische Aktivitäten zum Thema „Sammeln und Sammler".

19. Mai, 2., 6. und 30. Juni
Vortragsreihe zum Gründungsjubiläum im Alten Rathaus.

17. Mai
Internationaler Museumstag
Programm und Hoffest im Potsdam-Museum unter dem Motto „Traumschlösser. Das Museum und seine Standorte 1909-2009".

18. Juni
Eröffnung der Kabinettausstellung im Potsdam-Museum
100 Jahre-100 Exponate. Das Potsdam-Museum feiert Geburtstag.
Schau mit Raritäten aus der eigenen Sammlung. Schenkungen und Ankäufe aus den Jahren von 1909 bis 1960 (Teil I)
Laufzeit: 19. Juni - 4. Oktober 2009

Anfang November
Gemeinsame Ausstellung von Potsdam-Forum und Potsdam-Museum im Alten Rathaus.
Das ‚Alte Rathaus Potsdam' im Wandel der Zeit. Eine Dokumentation.
Laufzeit: Anfang November bis zur Schließung

13. November
Benefizgala vom Förderverien des Potsdam-Museums e.V..Veranstaltung mit kulturellen Beiträgen und Tombola anläßlich des Gründungsjubiläums.