Pressemitteilung Nr. 77 vom 31.01.2014 Stadtentwicklungskonzept Verkehr: Fahrrad und öffentlicher Nahverkehr im Fokus

Die Stadtverordneten der Landeshauptstadt Potsdam haben in ihrer Sitzung am Mittwochabend das von der Verwaltung vorgelegte Stadtentwicklungskonzept Verkehr mit großer Mehrheit beschlossen. Das vorliegende Konzept stellt das Leitbild für die Verkehrsentwicklung bis 2025 dar.

Der Beigeordnete für Stadtentwicklung, Bauen und Umwelt, Matthias Klipp: "Ich freue mich sehr, dass die Stadtverordneten den Weg für eine nachhaltige Verkehrsentwicklung in Potsdam bis 2025 frei gemacht haben. Jetzt können wir eine Steigerung des Anteils der Verkehrsmittel des Umweltverbundes im Potsdamer Binnenverkehr um acht Prozent erreichen. Damit wird dann voraussichtlich bis 2025 die Kohlendioxid-Belastung um neun Prozent sinken, die NO2-Werte alle unter dem Grenzwert von 40 Mikrogramm je Kubikmeter liegen und die Überschreitungstage bei der Feinstaubbelastung unterhalb der zulässigen Zahl von 35 im Jahr liegen. Daneben wird es viele Infrastrukturverbesserungen geben, die letztlich allen Bürgerinnen und Bürgern zugutekommen. Ebenso froh bin ich, dass einem dritten Havelübergang eine eindeutige Absage erteilt worden ist. Durch die sogenannte Havelspange würde sich erwiesenermaßen die Verkehrssituation in Potsdam nicht verbessern."

Die vorrangigen Ziele sind die Sicherung der Mobilität der Bürger und des Wirtschaftsverkehrs bei gleichzeitiger Reduzierung der umweltbelastenden Auswirkungen des Kfz-Verkehrs. Die besondere Herausforderung dabei ist die Bewältigung der stetigen Zunahme der Zahl der Einwohner und Beschäftigten in Potsdam und den Nachbargemeinden bei gleichzeitiger Verbesserung der Aufenthaltsqualität auf Potsdams Straßen. "Dieser Herausforderung kann nur mit einer konsequenten nachhaltigen Mobilitätsentwicklung Rechnung getragen werden", sagte der Beigeordnete für Bauen, Stadtentwicklung und Umwelt Matthias Klipp.

Wichtige im Stadtentwicklungskonzept enthaltene Maßnahmen:

• Netzerweiterung des bestehenden Tram- und Busnetzes, so zum Beispiel Tram-Nordast zum Campus Jungfernsee und eine Busanbindung zum Entwicklungsgebiet Krampnitz
• Erweiterung und Qualifizierung des Radverkehrsnetzes unter anderem durch Herstellung von Radschnellrouten als Verbindung von Potsdam ins Umland, zum Beispiel nach Werder
• Einrichtung einer Mobilitätsagentur zur Bündelung von Informations- und Beratungsangeboten für die weitere Stärkung der Verkehrsmittel des Umweltweltverbundes
• Bessere Verknüpfung von Fahrrad und ÖPNV, zum Beispiel durch Bau einer Fahrradstation am Hauptbahnhof
• Bau beziehungsweise Erweiterung von P+R-Anlagen an wichtigen Zufahrten des
Kfz-Verkehrs mit guten Anschlussbedingungen an die Regionalbahn, die Tram oder leistungsfähige Buslinien, zum Beispiel am Bahnhof Pirschheide und Bahnhof Marquardt
• Ausweitung der Parkraumbewirtschaftung (zum Beispiel im Umfeld größerer Behördenstandorte, Umfeld des Hauptbahnhofs) und des betrieblichen Mobilitätsmanagements (zum Beispiel Stadtverwaltung) zur weiteren Verlagerung des Berufsverkehrs auf die Verkehrsmittel Bahn, Bus und Fahrrad
• Straßennetzgestaltungen und -ergänzungen zur besseren Verkehrsverteilung unter der Prämisse der Entlastung von derzeit zu stark belasteten Straßenabschnitten - zum Beispiel Umbau Leipziger Dreieck, Abfahrt von der Nuthestraße zur Friedrich-Engels-Str.

Das Konzept mit dem Szenario einer nachhaltigen Verkehrsentwicklung ist Ergebnis von intensiven Abstimmungsprozessen in den politischen Gremien, mit den Bürgern, Vereinen und Verbänden, den betroffenen Behörden sowie den Nachbargemeinden.