Pressemitteilung Nr. 75 vom 12.02.2013 Energiesparen macht in Potsdam Schule

Im Projekt Energiesparschule Potsdam lernen Schülerinnen und Schüler umweltverantwortliches Handeln
    Energiesparschule Potsdam. Foto LHP
    © Energiesparschule Potsdam. Foto LHP
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    Am 12. Februar stellten Oberbürgermeister Jann Jakobs, der Werkleiter des Kommunalen Immobilien Service Bernd Richter und der Geschäftsführer der EBCsoft GmbH Leipzig Claus Biedermann in der Bruno-H.-Bürgel-Schule das Projekt Energiesparschule Potsdam vor. Oberbürgermeister Jann Jakobs zeigte sich beeindruckt: „Das Herausragende an diesem Energie-Einsparprojekt des KIS ist, dass die Schülerinnen und Schüler anhand von ganz konkreten Aktivitäten und Projekten erfahren, welche Auswirkungen ihr eigenes Verhalten auf die Umwelt hat."

    Im Jahr 2012 hatte der KIS gemeinsam mit dem Fachbereich Bildung und Sport die EBCsoft GmbH aus Leipzig mit einem europaweit ausgeschriebenen Projekt beauftragt, welches das Energienutzungsverhalten von Schülerinnen und Schülern positiv beeinflussen und damit die Energiekosten minimieren soll. Für die Dauer von fünf Jahren werden Potsdamer Schulen mit verschiedenen Aktivitäten begleitet, die einen bewussten Umgang mit Energie und Ressourcen vermitteln und natürlich auch zur reellen Einsparung von Kosten führen sollen. Dieses Programm setzt das bisher mit großem Erfolg an den Potsdamer Schulen betriebene „ÖKO-Smart"-Programm fort.

    KIS-Werkleiter Bernd Richter: „Der Kommunale Immobilien Service investiert Millionen in die energetische Sanierung von Schulen. Moderne, energiesparende Schulgebäude sind eine wesentliche Bedingung, um nachhaltig Energieverbräuche zu senken und damit dem Anstieg der Energiekosten entgegen zu wirken. Nachhaltig und sinnvoll sind all diese Maßnahmen jedoch nur durch einen vernünftigen Umgang mit Energie in den Schulen." Deswegen hat die EBCsoft GmbH im Auftrag des KIS ein Programm entwickelt, um den Schüler/-innen ein Bewusstsein für die Zusammenhänge von der Benutzung der Räume und dem Energieverbrauch zu vermitteln. In diesem pädagogisch geprägten Projekt helfen verschiedene Aktivitäten - von ganz klein bis ganz groß - dabei, dass sich die Schüler/-innen im Unterricht mit umweltrelevanten Themen wie Energiesparen und Ressourcen schonen, intensiv beschäftigen.

    Energiesparschule Potsdam. Foto LHP
    © Energiesparschule Potsdam. Foto LHP
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    EBCsoft stellt den Schulen hierfür einen Pool an umfangreichen Unterrichtsmaterialien zur Verfügung oder erstellt auf Wunsch individuelle Unterrichtsstunden. Für die pädagogische Qualität und die Absicherung der Lerninhalte steht Chris Roos, der Projektpädagoge von EBCsoft. Seine Aufgabe ist u. a. die persönliche und individuelle Betreuung der am Projekt teilnehmenden Schulen. Er gab intensive Einführungen in die vielen Möglichkeiten eines neuen pädagogischen Punktesystems.

    Als Anreiz für eine rege Beteiligung erhalten die Schulen für alle an EBCsoft übermittelten Aktivitäten dem Aufwand entsprechende Prämienpunkte gutgeschrieben. Einmal im Jahr werden dann, je nach Punktzahl, die Schulen finanziell vom KIS für ihr Engagement belohnt. Natürlich fließen auch die jährlich eingesparten Energiekosten in die Berechnung der Prämie ein. Hierzu senden die Hausmeister regelmäßig die Medienverbräuche der Schule an das im Rahmen des Projekts implementierte Energie-Controllingsystem.

    Um aber wirklich eine nachhaltige Wirkung im Nutzerverhalten zu erreichen, soll das Projekt über die Schule hinaus in das häusliche Umfeld getragen werden, denn wer sich im Alltag an einen bewussten Umgang mit Energie gewöhnt, verinnerlicht das für alle Zeiten und gibt es weiter.

    Vergleichbare Energiesparprojekte an Schulen haben gezeigt, dass eine reine Fokussierung auf den Verbrauch bzw. eine Kopplung der Prämiengelder an die eingesparte Energie zu enormen Ungerechtigkeiten führen kann. Einerseits wirkt sich beispielsweise der Energieverbrauch durch Dritte (externe Sportvereine, Abendveranstaltungen etc.), auf den die Schulen keinen Einfluss haben, negativ auf die Höhe der Prämie aus. Andererseits ist das nutzerbedingte Einsparpotential an hochgedämmten Schulen mit modernster Gebäudeleittechnik im Vergleich zu noch historischen Gebäuden oder noch nicht gedämmter Fassade vergleichsweise gering. Bei dem neu eingeführten pädagogischen Punktesystem hingegen hat jede Schule die gleichen Chancen und damit die Höhe der Prämie selbst in der Hand.

    Eine Besonderheit des Energie-Einsparprojektes des KIS Potsdam ist, dass nicht nur auf den direkt messbaren Erfolg im Energieverbrauch gezielt wird, sondern dass die Schüler/-innen eine umweltpädagogische Bewusstseinsbildung erlernen bzw. anhand von konkreten Aktivitäten und Projekten erfahren, welche Auswirkungen ihr eigenes Verhalten auf die Umwelt hat.

    Wichtig ist bei diesem Projekt, dass die Schüler/-innen als Hauptakteure im Zentrum stehen. Auf diese Weise wird das globale Problem der Energieverschwendung auf lokaler Ebene nachhaltig angegangen, um so einen gesellschaftlichen Wandlungsprozess anzustoßen, bei dem in erster Linie nicht nur auf technische Lösungen gesetzt wird, sondern auf ein verantwortungsbewusstes Nutzerverhalten. Der im Unterricht erlernte Umgang mit Energie hat durch das pädagogische Punktesystem eine höhere Wirkungstiefe und trägt dazu bei, dass die Schüler/-innen durch partizipatives Lernen und interdisziplinäre Wissensaneignung, wichtige Kompetenzen erwerben und befähigt werden, unsere Gesellschaft in der Zukunft mit zu gestalten.

    Mehr Informationen finden sie auf der Projekt-Webseite http://www.energiesparschule-potsdam.de/. Hier sind alle teilnehmenden Schulen aufgelistet, die Unterrichtsmaterialien einsehbar und es steht ein Online Quiz bereit, bei dem alle ihr Wissen zum Thema testen und dabei Prämienpunkte sammeln können. Außerdem gibt es eine ausführliche Beschreibung des pädagogischen Punktesystems, Energiespartipps zum downloaden und weitere Informationen für Schüler/-innen, Lehrkräfte und Hausmeister (unter: Projekt -> Informationsmaterial).