Pressemitteilung Nr. 75 vom 15.02.2007 Ausstellung in der Lindenstraße wird eröffnet

Am Mittwoch, dem 21. Februar 2007, 14.00 Uhr, wird in der Gedenkstätte „Lindenstraße 54/55“ eine ständige Ausstellung über die Geschichte dieses Ortes als sowjetisches Geheimdienst- und Stasi-Untersuchungsgefängnis eröffnet. Diese Ausstellung wurde vom Potsdam-Museum und dem Zentrum für Zeithistorische Forschung gemeinsam erarbeitet.
Aus diesem Anlass gibt der Oberbürgermeister der Landeshauptstadt Potsdam Jann Jakobs am gleichen Tag, 11.30 Uhr, einen Empfang für ehemalige Häftlinge und Gäste im Alten Rathaus – Potsdam Forum.
Von 1945 bis 1952 betrieb der sowjetische Geheimdienst in der Lindenstraße 54/55 das zentrale sowjetische Geheimdienstgefängnis für das Land Brandenburg. Die während dieser sieben Jahre inhaftierten Frauen und Männer wurden im Gerichtssaal des Anwesens von sowjetischen Militärtribunalen verurteilt – zu langjährigen Haftstrafen oder zum Tode. Nach der Übergabe des Anwesens in der Lindenstraße an das Ministerium für Staatssicherheit befand sich hier das Stasi-Untersuchungsgefängnis für den Bezirk Potsdam.
Kurz nach der Wende engagierten sich Mitarbeiter des Potsdam-Museums für den Erhalt des Gedenkortes, der 1995 auf Initiative der Fördergemeinschaft „Lindenstraße 54“ per Stadtverordnetenbeschluss zur Gedenkstätte erklärt wurde. Seit Ende der 1990-er Jahre wuchs das Interesse an geführten Rundgängen durch die Gedenkstätte beständig an, insbesondere auch von Jugendlichen. Außerdem führt eine Schüler-Projektwerkstatt seit 2002 vor Ort Projekttage für Schulklassen und Lehrer-Fortbildungen durch. Mit der neuen Ausstellung, die den aktuellen Forschungsstand wiedergibt, können sich nun auch Einzelbesucher der Gedenkstätte über die Epochen „Sowjetisches Geheimdienstgefängnis“ und „Stasi-Gefängnis“ sowie über exemplarische Häftlingsschicksale informieren. Über die bereits jetzt zahlreichen Anmeldungen zu Empfang und Eröffnung freut sich besonders die Kuratorin der Ausstellung Gabriele Schnell, die sich bereits seit mehreren Jahren mit der Aufarbeitung der Geschichte des ehemals sogenannten „Lindenhotels“ befasst.