Pressemitteilung Nr. 64 vom 16.02.2009 Oberbürgermeister Jann Jakobs ruft zur besonnenen Diskussion über den Standort der Gemeinschaftsunterkunft für Flüchtlinge auf

Die Standortverlagerung des Asylbewerberheims ist die Folge einer lang diskutierten Forderung aus dem politischen Raum, von Kirchen, karitativen Verbänden und Migrationsvertretern, zuletzt auch beschlossen im Integrationskonzept der Landeshauptstadt.
Nach der vielfach geäußerten Kritik an der Situation im Lerchensteig durch die Verbände und Betroffenen ist im Zuge der erforderlichen Neuausschreibung ein anderer Standort angeboten worden.

Die Anforderungen an die Gemeinschaftsunterkunft für Flüchtlinge sind von den räumlichen Bedingungen sehr spezifisch. Das zeigte auch die europaweite Ausschreibung, die im Ergebnis nur ein Angebot brachte, das ehemalige Lehrlingswohnheim, Am Nuthetal 2.

Es hat intensive Diskussionen und Überlegungen im Vorfeld gegeben, ob damit nicht wieder soziale Spannungen entstehen könnten, die in den letzten Jahren bereits erfolgreich durch die Netzwerke vor Ort abgebaut wurden.
Es ist aber von den Beteiligten auf die schon vorhandenen gut ausgeprägten sozialen Netzwerke verwiesen worden. Damit ist auch eingeschätzt worden, dass in diesem Stadtteil für die Integration und Betreuung der Flüchtlinge gute Voraussetzung bestehen.

Oberbürgermeister Jann Jakobs: „Die möglichen sozialen Spannungen sollen durch verschiedene Maßnahmen abgebaut werden. Ich denke dabei an eine verstärkte Unterstützung von verschiedenen Begegnungsmöglichkeiten - z.B. Überlegungen zum Ausbau der Angebote des Hauses der Generationen und Kulturen und des Bürgerhauses Am Schlaatz. Wir planen ebenfalls dies in ein Gesamtkonzept für den Stadtteil mit einzubetten, was in diesem Zusammenhang erstellt werden soll. Mir ist es wichtig, dass hier deutlich gezeigt wird, das wir uns der Verantwortung für den Stadtteil und für die Flüchtlinge bewusst sind. Ich hoffe und wünsche mir, dass am Montag ruhig und besonnen diskutiert wird. Die Diskussion soll offen, ehrlich und mit Respekt vor den Menschen geführt werden. Ich wünsche mir, dass sich alle Beteiligte inklusive der Medien sich ihrer Verantwortung bewusst sind.
Für ein gedeihliches Miteinander muss der Dialog geführt werden. Nur wenn miteinander gesprochen wird, können Befürchtungen benannt werden, Vorurteile abgebaut und auch Wünsche an das Miteinander formuliert werden. Daher sind alle Beteiligten dazu aufgerufen, an diesem Dialog teilzunehmen."