Pressemitteilung Nr. 62 vom 27.01.2014 Mauergedenkstätte am Groß Glienicker See

Gemeinsame Aktion der Grünflächenämter des Bezirksamtes Spandau und der LHP

In Vorbereitung einer bereits grundsätzlich zwischen Spandau und Potsdam verabredeten Gedenkveranstaltung zum 25. Jahrestag des Mauerfalls führen die beiden zuständigen Grünflächenämter seit dem heutigen Montag eine erste gemeinsame Aktion zur Sicherung des Mauerdenkmals am Groß Glienicker See durch. Diese Arbeiten an den zwei verbliebenen Mauersegmenten sowie dem original erhaltenen über 200 Meter langem Grenzzaun nördlich des Groß Glienicker Sees sind für den Zeitraum Januar und Februar geplant.

Die Arbeitsgruppe der Auszubildenden des Fachbereichs Grünflächen und Friedhöfe des Bezirksamtes Spandau und das Team ‚Mäh- und Baumarbeiten‘ des Bereiches Grünflächen der Landeshauptstadt Potsdam werden den noch erhaltenen originalen Streckmetallzaun von einwachsenden Gehölzen bzw. Ästen freischneiden. Vereinzelt sollen auch komplette Rodungen vorgenommen werden, wenn die Standsicherheit des Bauwerks durch schrägstehende bzw. umgestürzte Bäume in Mitleidenschaft gezogen wurden.

Die sich daran anschließende weiterführende Herrichtung des Denkmals wird sich auf ein begrenztes geometrisches Areal beziehen und nur die wesentlichen Elemente der ehemaligen Grenzsicherungsanlagen enthalten. Auf einer Länge von 200 Metern werden entlang des früheren Mauerverlaufs Pflastersteine in den Boden sowie etwa 20 Original-Beton Mauerpfosten aufgestellt. „Letztendlich soll ein Gedenkort entstehen um Opfer zu ehren, um aus Fehlern der Vergangenheit zu lernen, um wachsam zu bleiben, um Maßstäbe zu entwickeln und die Erkenntnisse auch denen zu vermitteln, die diesen Teil der deutschen Geschichte nicht mehr erlebt haben. So wird sowohl zur globalen Geschichte der Nachkriegszeit als auch zur lokalen Geschichte ein konkreter und nachvollziehbarer Bezug hergestellt", sagte Herbert Claes, Bereichsleiter Grünflächen der Landeshauptstadt.

Das Zusammenspiel aus konkreter gestalterischer Behandlung und der Durchführung von Gedenkveranstaltungen an diesem Ort hat das Ziel, Klarheit zu schaffen über den Ort selbst, seine Elemente und ihren Kontext sowie das tiefere Anliegen. Seine Botschaft soll er dem Einzelnen, der im Alltag vorbeigeht, ebenso vermitteln wie den sich gezielt dort Versammelnden, die die Authentizität des Ortes als Rahmen für ein Gedenken suchen.

Die weitere Umsetzung des Projektes, das bereits die nahezu geschlossene Zustimmung des Ortsbeirates Groß Glienicke gefunden hat, beruht auf einem Entwurf des Landschaftsarchitekten Theseus Bappert und wird von ihm und dem Bereich Grünflächen in Abstimmung mit dem Berliner Bezirk Spandau betreut.