Pressemitteilung Nr. 44 vom 25.01.2007 Lyonel Feininger und sein photographischer Blick auf Potsdam

Vortrag am Dienstag, dem 30. Januar 2007, 19 Uhr
Referent: Andreas Hüneke

Spektakuläre Photographien des Bauhaus-Malers Lyonel Feininger sind aus den USA im Potsdam-Museum eingetroffen und ab sofort in der Sonderausstellung „Auslöser Potsdam. Photographen und ihre Bilder von 1850 bis heute“ im Haus der Brandenburgisch- Preußischen Geschichte zu sehen. Aus diesem Anlass hält der Potsdamer Kunsthistoriker Andrea Hüneke am 30. Januar um 19 Uhr einen Vortrag und stellt die Potsdamer Ansichten in Beziehung zu Feiningers künstlerischem Werk.
Lyonel Feininger wurde 1871 in New York geboren, kam als 17-jähriger nach Europa und begann in Hamburg, Berlin und Paris Kunst zu studieren. Nach seiner Tätigkeit als Karikaturist entstehen ab 1907 seine ersten Gemälde unter dem Einfluss vieler Kontakte zu Künstlern der „Blauen Reiter“ und des französischen Kubismus. 1919 wird er zum „Meister der Formlehre“ an das Bauhaus in Weimar berufen und zieht 1926 mit dem Bauhaus nach Dessau um. Die Nationalsozialisten diffamieren Feiniger als „entarteten Künstler“, woraufhin er 1937 nach New York zurücksiedelt. 1993 stirbt Feininger in New York. Sein markanter, abstrahierender Malstil und seine Ausdrucksstärke beeinflussen zahlreiche zeitgenössische Künstler und begründeten seine Bedeutung und seinen Erfolg.
Seit den 20er Jahren hat Feininger mit Leidenschaft photographiert. Eine Vielzahl an Architekturaufnahmen, Straßenszenen und Landschaftsbildern entstand unter bewusstem Einsatz von Spiegelungen, Überblendungen, Unschärfen und Doppelbelichtungen. Sie sind wesentlich vom Blick des Malers bestimmt und dienten manchmal auch als Vorlage für Gemälde. Zu seinen bekanntesten Werken gehören Bilder von Kirchen und Dorfkernen des Weimarer Umlandes oder der Stadt Halle.
Als profunder Kenner der Bildenden Kunst des 20. Jahrhunderts hat sich der Referent Andreas Hüneke mit dem Spezialthema der „entarteten Kunst“ und in diesem Zusammenhang auch mit Feininger intensiv beschäftigt. Seinen Recherchen bis in die USA ist es zu verdanken, dass die bislang unbekannten Potsdamer Motive des Künstlers Feininger entdeckt wurden. Die Negative Feiningers befinden sich im Busch-Reisinger-Museum in Cambridge MA. Zum ersten Mal werden Abzüge davon in Europa gezeigt.


Vortrag 30.1.07 um 19 Uhr in der Ausstellung „Auslöser Potsdam. Photographen und ihre Bilder von 1850 bis heute.“ Beitrag: 3 Euro

Besucheradresse:
Haus der Brandenburgisch-Preußischen Geschichte
Im Kutschstall Am Neuen Markt 9, 14467 Potsdam

Pressekontakte:
Ute Meesmann, Potsdam-Museum/Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Tel: 0331/289-6807
ute.meesmann@rathaus.potsdam.de