Pressemitteilung Nr. 43 vom 31.01.2008 Regionalleitstelle für Landeshauptstadt Potsdam und Landkreis Havelland in Betrieb

- erste Stufe des Aufbaus der Regionalleitstelle Nordwest erfolgreich abgeschlossen -


Mit einem symbolischen Knopfdruck durch Oberbürgermeister Jann Jakobs, Landrat Dr. Burkhard Schröder aus dem Landkreis Havelland, Landrat Christian Gilde aus dem Landkreis Ostprignitz-Ruppin und Landrat Hans Lange aus dem Landkreis Prignitz wurde heute offiziell die erste Ausbaustufe der Regionalleitstelle Nordwest in Betrieb genommen.

Die Landeshauptstadt Potsdam und der Landkreis Havelland haben in einer ersten Etappe den Aufbau einer gemeinsamen Leitstelle für den Brand- und Katastrophenschutz und den Rettungsdienst in Potsdam vollzogen, später werden sich die Landkreise Prignitz und Ostprignitz-Ruppin anschließen. Hintergrund ist die weitere Optimierung und Qualifizierung des Systems der Regionalleitstellen im Land Brandenburg. Deshalb wurde eine öffentlich- rechtliche Vereinbarung als rechtliche Grundlage für die gleichberechtigte Zusammenarbeit erarbeitet und von den Kreistagen der Landkreise und der Stadtverordnetenversammlung der Landeshauptstadt beschlossen. Diese Vereinbarung wurde am 15. Januar 2008 vom Ministerium des Innern des Landes Brandenburg als zuständiger Aufsichtsbehörde genehmigt und am 30.Januar im Amtsblatt für Brandenburg veröffentlicht.

Die gemeinsame Regionalleitstelle soll in einem Stufenprogramm aufgebaut werden:
1. Aufbau einer gemeinsamen Leitstelle für die Landeshauptstadt Potsdam und den Landkreis Havelland am bisherigen Standort der Leitstelle Potsdam in der Werner-Seelenbinder-Straße.
2. Umzug der Leitstelle für Potsdam und Havelland in die neuen Räume in der dann fertiggestellten Feuer- und Rettungswache in der Holzmarktstraße. Dieser Umzug wird planmäßig im dritten Quartal des Jahres 2009 stattfinden.
3. Integration der Landkreise Ostprignitz-Ruppin und Prignitz in die Regionalleitstelle. Dieses Ziel solle im Laufe des Jahres 2010 schrittweise realisiert werden.

Das größte Optimierungspotential bei der Bildung einer Regionalleitstelle liegt im Personalbereich. Gegenwärtig sind in allen vier Regionalleitstellen zusammen 47 Leitstellendisponenten tätig. Das ist hauptsächlich der Auflage geschuldet, dass aus Sicherheitsgründen auch bei sehr geringem Arbeitsaufkommen mindestens zwei Disponenten in jeder Leitstelle anwesend sein müssen. In einer gemeinsamen Leitstelle kann die Dienststärke der jeweiligen tageszeitlichen Belastung angepasst werden, so dass bei gleichem Sicherheitsniveau und vergleichbarer Reserve für größere Schadensereignisse insgesamt nur noch 30 Leitstellendisponenten erforderlich sind. Für die Landeshauptstadt Potsdam reduziert sich der jährliche Aufwand für die Leitstelle von 867.000 Euro im Jahr 2006 auf 626.000 Euro im Jahr 2011. Dieses hat zum Beispiel direkten Einfluss auf die Höhe der Rettungsdienstgebühr.
Die vorgesehenen Einsparungen im Personalbereich gehen einher mit einer ohnehin stattfindenden Reduzierung der in den Leitstellen tätigen Mitarbeiter durch das Erreichen entsprechender Altersgrenzen.

Für die Betreuung von nunmehr ca. 300.000 Einwohnern wurden in der Potsdamer Leitstelle vier vorhandene Plätze modernisiert, ein fünfter Platz kam hinzu. Um auch für große Schadensereignisse gerüstet zu sein, wurden zusätzlich drei Notrufabfrageplätze installiert. So kann die Leitstelle bei Bedarf schnell aus der Wachabteilung der Berufsfeuerwehr verstärkt werden und insgesamt von acht Arbeitsplätzen aus agieren.
Mit den beiden 2010 hinzukommenden Landkreisen steigt die Einwohnerzahl im Einzugsbereich auf ca. 500.000 Einwohner.
Für die Modernisierung und Erweiterung der Potsdamer Leitstelle wurden Anlagen, sowie Hard- und Software im Wert von 420.000 Euro angemietet bzw. beschafft, die auch in der 2009 fertig gestellten neuen Leitstelle weiter verwendet werden.

Das Regionalleitstellenprojekt profitiert als Teil eines Verbundes von fünf Regionalleitstellen im Land Brandenburg von einem Förderprogramm der Landesregierung. Um zu sichern, dass die fünf Regionalleitstellen sich gegenseitig unterstützen und bei einem Ausfall einer Leitstelle auch reibungslos vertreten können, werden für die Vereinheitlichung von Hard- und Software und die Übertragungstechnik jährlich landesweit 2 Millionen Euro bereitgestellt. Bisher wurde für die Regionalleitstelle Nordwest bereits entsprechende Technik im Wert von 120.000 Euro finanziert, weitere Fördermittel sind in Aussicht gestellt.