Pressemitteilung Nr. 35 vom 21.01.2010 Integration in der Landeshauptstadt Potsdam 2009

Die Beauftragte für Migration und Integration der Landeshauptstadt Potsdam, Magdolna Grasnick, legt am 27. Januar 2010 den Stadtverordneten ihren Bericht für das Jahr 2009 vor. Der Bericht gibt eine Zusammenfassung über das integrationsrelevante Geschehen in der Landeshauptstadt im Jahre 2009 und beschreibt den vorhandenen Handlungsbedarf aus der Sicht der Beauftragten.

Ein Teil des Berichtes beschäftigt sich mit dem Umzug des Asylbewerberheimes vom Lerchensteig zum Schlaatz, beschreibt die Entwicklung dort nach dem Umzug des Heimes. „Ich schätze es sehr positiv ein, dass sowohl die Verwaltung als auch die Stadtverordneten und die vor Ort agierenden Kräfte die Eingliederung des neuen Asylbewerberheimes Am Schlaatz mit großer Sorgfalt begleiten", sagte Grasnick. So fördert die Landeshauptstadt das Wohngebiet 2009 und 2010 mit dem Projekt „Integration und Nachbarschaft Am Schlaatz". Diese Mittel erhält das Wohngebiet, um für die dort lebenden Menschen mit und ohne Migrationshintergrund nachhaltige Angebote für das Miteinander zu schaffen. Fünf Träger haben sich am Schlaatz abgestimmt, mit welchen Maßnahmen nach dem Umzug des Heimes gestartet werden soll. Inzwischen spricht man über die Entstehung der „Schlaatzer Allianz", zu der der Integrations- und Schulgarten in Trägerschaft des Brandenburgischen Kulturbundes, das Diakonische Werk Potsdam, das Projekt Kirche im Kiez, das Bürgerhaus am Schlaatz und das Haus der Generationen und Kulturen in Trägerschaft des Vereins Soziale Stadt zählen. Diese Träger sind eng miteinander vernetzt.

In ihren Handlungsempfehlungen zur Stärkung des guten Miteinanders am Schlaatz schlägt Magdolna Grasnick u.a. die Fortsetzung der Durchführung von thematischen Wohngebiets-Diskussionsabenden vor, sowie die Unterstützung der Flüchtlinge zum Besuch qualifizierter Sprachkurse „Deutsch als Fremdsprache".

Wichtige Erfolge in der Integrationsarbeit der Landeshauptstadt im Jahre 2009 sind u.a.
1. Für die kultursensible altersgerechte Unterbringung von jüdischen Zuwanderern wurde mit der Einrichtung einer kleinen Wohngemeinschaft für ältere jüdische Zuwanderer ein erster Schritt getan.
2. Ein unbedingter Kita-Rechtsanspruch für Kinder von MigrantInnen ab dem ersten Lebensjahr wurde im Jugendhilfeplan der Landeshauptstadt Potsdam 2009 bis 2013 festgehalten. Diese Regelung gilt ab dem 1. Oktober 2009 und ermöglicht Kindern eine sehr gute Sprachförderung in Deutsch durch den Kita-Besuch.
3. Im Dezember 2009 wurde unter Federführung des Fachbereiches Kinder, Jugend und Familie ein interkulturelles Kita-Netzwerk gegründet.
4. Der Integrationsmonitoring wurde in der Landeshauptstadt installiert.
Der Bericht beinhaltet auch Erwartungen an die neue Landesregierung. Zu diesen gehören u.a., dass die Landesregierung sich mit engagiert
- für die Abschaffung der Asylbewerberleistungsgesetzes und als erster Schritt, für die Erhöhung der Sätze der Grundleistungen nach diesem Gesetz,
- für die Anpassung der Eingliederungsverordnung des Landes Brandenburg für SchülerInnen nichtdeutscher Muttersprache entsprechend dem Bedarf an den Schulen vor Ort in den Kommunen und Landkreisen.

Zum Schluss ihres Berichtes bemerkt die Beauftragte für Migration und Integration zum Koalitionsvertrag zwischen SPD Brandenburg und Die Linke Brandenburg: „Ich begrüße sehr, dass sich der Koalitionsvertrag u.a. für die leichtere Anerkennung der Studienabschlüsse von Nicht-EU-BürgerInnen, für das Kommunalwahlrecht der Nicht-EU-BürgerInnen und für die Abschaffung der Residenzpflicht für Asylbewerber und Geduldete ausspricht."