Pressemitteilung Nr. 30 vom 24.01.2008 Für eine offene und tolerante Stadt der Bürgerschaft

Oberbürgermeister Jann Jakobs stellte heute die Denkschrift „Für eine offene und tolerante Stadt der Bürgerschaft" vor. Autor ist Professor Heinz Kleger.
Verbunden mit einem Vorwort des Oberbürgermeisters, soll die Broschüre den Diskussionsprozess über Toleranz und Weltoffenheit und deren Bedeutung in Potsdam und für die Potsdamer im Jahr 2008 starten.

Die Idee dazu entstand während der Aufstellung der Bewerbungsschrift zur Stadt der Wissenschaft 2008. Der Stifterverband für die Deutsche Wissenschaft fand das Projekt so herausragend, dass er der Landeshauptstadt Potsdam und dem Verein proWissen Potsdam e.V. seine Unterstützung dafür zugesagt hat.
Der Philosoph und Politikwissenschaftler Kleger beschäftigt sich seit Jahren mit den konkreten Fragen des Zusammenlebens der Menschen in der Stadt. Menschen mit unterschiedlicher Herkunft, Alter, Geschlecht und sozialer Schicht gestalten seit Jahrhunderten die Städte Europas.

Potsdam ist traditionell eine Einwandererstadt. Mit welchen Herausforderungen sind wir dadurch konfrontiert? Welche Chancen bieten sich? Wie positionieren sich die Bürgerinnen und Bürger? Jakobs und Kleger verstehen die Debatte auch als Appell an die Bürger.

In den nächsten Monaten soll das Thema verstärkt in den Focus des öffentlichen Lebens in Potsdam gerückt werden. Ein Team rund um den Verein proWissen Potsdam e.V., die medienlabor KG und unterstützt von der Stadt wird sich an Unternehmen, Vereine und Organisationen wenden. Ziel ist - neben der Sensibilisierung für das für Potsdam so wichtige Thema - vor allem die Vereinbarung konkreter Selbstverpflichtungen für das Handeln im eigenen Umfeld.
Die Bedeutung für Potsdam unterstrichen die weiteren Teilnehmer der Präsentation. Mario Kade vom Tourismusverband Potsdam-Havelland und Restaurantbetreiber „Am Pfingstberg" stellte die Bedeutung einer weltoffenen Stadt für den Tourismus heraus.

Dem schlossen sich die Vorsitzenden der AG City und der AG Babelsberg für ihre Händler an. Christoph Fisser als stellvertretender Vorstandsvorsitzender der Studio Babelsberg AG machte deutlich, wie wichtig eine positive Grundstimmung gegenüber Fremden und Neuem für eine erfolgreiche Medienbranche ist.

10 Thesen hat Professor Kleger als zentrale Botschaften aus seiner Denkschrift herausgearbeitet. Pro Monat soll eine These im Mittelpunkt des Interesses stehen. Unterstützt durch Plakate und Postkarten, persönliche Berichte in den Medien, Veranstaltungen und Aktionen werden die Potsdamerinnen und Potsdamer aber auch unsere Gäste Gelegenheit haben, sich ein Bild zu machen und zu äußern.

Zentraler Diskussionsort ist das Internet. Unter www.potsdam.de besteht die Möglichkeit, sich aktiv in einem Forum zu äußern.

Weiterhin geplant sind Diskussionstafeln an vielen Stellen in der Stadt, auf denen jeder seine Meinung niederschreiben kann.
Über die Postkarten und im Internet sollen die Bürgerinnen und Bürger sich zu einem offenen und toleranten Potsdam mit Namen bekennen können.

Oberbürgermeister Jann Jakobs unterstrich den Prozesscharakter der Diskussion. „Die Initiatoren - wir als Stadt und der Verein proWissen Potsdam e.V. - können und wollen anregen und zur Seite stehen. Wir können und wollen aber den vielen Ideen und Projekten nicht vorgreifen", sagte Jakobs.