Pressemitteilung Nr. 28 vom 17.01.2013 Bürgerbefragung "Mobilität in Städten" zum Verkehrsverhalten

Mobilität in der Stadt ist ein für alle wichtiges Thema. Stadt- und Verkehrsplanung versuchen Erreichbarkeiten zu verbessern, eine verträglichere Verkehrsabwicklung zu erreichen sowie Ziele der Luftreinhaltung und des Klimaschutzes zu erfüllen. Dazu müssen Veränderungen der Mobilität der Bevölkerung rechtzeitig erkannt werden. Außerdem ist regelmäßig zu überprüfen, ob z. B. verkehrsplanerische Maßnahmen tatsächlich zu den gewünschten Ergebnissen geführt haben.

Fragen dazu sind: Werden Bahn, Bus oder Fahrrad eigentlich stärker genutzt als vor einigen Jahren? Wie groß ist demgegenüber der Anteil des Autoverkehrs? Haben sich Reisezeiten verringert und Erreichbarkeiten verbessert? Konnten wichtige Ziele der Stadt- und Verkehrsplanung wie z. B. verbesserte Aufenthaltsqualität und erhöhte Leistungsfähigkeit und Sicherheit erreicht werden? Die Beantwortung solcher und ähnlicher Fragen ist sowohl für die Verkehrsplanung als auch für die Bevölkerung von großem Interesse.

Um aktuelle Erkenntnisse zur Situation von Mobilität und Verkehr zu gewinnen, führen die Landeshauptstadt Potsdam und der Landkreis Potsdam-Mittelmark gemeinsam mit der Technischen Universität Dresden eine Haushaltsbefragung zum Verkehrsverhalten der Wohnbevölkerung durch. Damit gehören sie zu den mehr als 100 deutschen Städten und Gemeinden, in denen die Mobilität der Bürgerinnen und Bürger im Forschungsprojekt "Mobilität in Städten - SrV 2013" (SrV - System repräsentativer Verkehrsbefragungen) zeitgleich untersucht wird. Dieses Projekt wird unterstützt durch das Ministerium für Infrastruktur und Landwirtschaft sowie in der Landeshauptstadt durch die Verkehrsbetriebe in Potsdam.

In Potsdam sollen mit einer erweiterten Stichprobe erstmals stadtteilspezifische Mobilitätskennwerte ermittelt werden. Der Landkreis Potsdam-Mittelmark hat für das Forschungsprojekt die Kommunen Teltow, Stahnsdorf, Kleinmachnow, Nuthetal, Michendorf, Seddiner See, Beelitz, Schwielowsee und Werder (Havel) ausgewählt.

Dieses Projekt wird bereits seit 1972 als langjährige Untersuchung des Verkehrsverhaltens durchgeführt. Im Jahr 2013 aktualisiert die Technische Universität Dresden die dienstälteste deutsche Zeitreihe zum Verkehrsverhalten der Wohnbevölkerung bereits zum zehnten Mal. Im Ergebnis sollen vor allem stadt- bzw. gemeindespezifische Erkenntnisse zum Stand der Mobilitätsentwicklung vorgelegt werden. Sie werden ergänzt durch den Vergleich mit Städten bzw. Gemeinden ähnlicher Größenordnung. Die Gesamtstichprobe von mehr als 120.000 Personen erlaubt darüber hinaus die Analyse stadtübergreifender Trends z. B. vor dem Hintergrund des demografischen Wandels.

Die Befragung beginnt im Januar 2013 und wird bis Dezember 2013 laufen. Die Adressen der Haushalte wurden aus dem jeweiligen Einwohnermelderegister per Zufallsverfahren gezogen. Diese Haushalte erhalten in Kürze ein Ankündigungsschreiben, in dem sie über die Befragung informiert und um ihre Mitwirkung gebeten werden. Die Teilnahme an der Erhebung ist freiwillig.

Erfragt werden Informationen zum Haushalt und zu den Haushaltsmitgliedern. Dazu gehören beispielsweise die Zahl der im Haushalt vorhandenen Pkw sowie die Häufigkeit der Nutzung von öffentlichen Verkehrsmitteln. Besonders wichtig sind die Angaben zu den Wegen aller im Haushalt lebenden Personen für einen vorgegebenen Stichtag. Dabei geht es beispielsweise um die genutzten Verkehrsmittel und die zurückgelegten Entfernungen. Personen, die am Stichtag nicht unterwegs waren, sind für die Erhebung ausdrücklich von Interesse, denn es soll das durchschnittliche Verkehrsverhalten der gesamten Wohnbevölkerung erfasst werden. Um möglichst alle Bevölkerungsgruppen einzubeziehen, wird die Erhebung kombiniert als telefonisch-schriftliche Befragung durchgeführt. Dabei besteht auch die Möglichkeit, die Fragen über einen Online-Zugang im Internet zu beantworten.

Mit der Durchführung der Erhebung hat die TU Dresden das Leipziger Institut Omnitrend GmbH beauftragt. Dort werden alle Daten erfasst, anonymisiert und zur Auswertung an die TU Dresden übergeben. Die Einhaltung der Bestimmungen des Datenschutzes ist gewährleistet. Die Landeshauptstadt Potsdam und der Landkreis Potsdam-Mittelmark sowie die TU Dresden bitten alle ausgewählten Haushalte, sich an der Befragung zu beteiligen. Nur durch die aktive Mitwirkung möglichst vieler Bürgerinnen und Bürger können repräsentative Daten gewonnen werden, die für eine bedarfs- und umweltgerechte Verkehrsplanung unerlässlich sind.

Weitere Informationen zum Projekt "Mobilität in Städten - SrV 2013" sind unter
http://tu-dresden.de/srv2013, und www.potsdam-mittelmark.de sowie unter
www.potsdam.de abrufbar.