Pressemitteilung Nr. 24 vom 21.01.2009 Bilanz und Ausblick des Naturkundemuseums Potsdam

„Biodiversität meint die Vielfalt des Lebens. Sie ist ein Weltkulturgut, wie das Schloss Sanssouci mit seinem Parkensemble. Sie umfasst nicht nur die Vielfalt der Arten und Ökosysteme, sondern auch deren Wechselwirkungen und die Vielfalt der weltweit existierenden Gene. Die Erforschung und Vermittlung von Kenntnissen zur Biodiversität hat sich das Naturkundemuseum Potsdam zur zentralen Maxime seiner Arbeit gewählt", so die Beigeordnete für Bildung, Kultur und Sport, Gabriele Fischer, anlässlich des Neujahrspressegespräches im Naturkundemuseums Potsdam.

Seit über 100 Jahren sammelt das Naturkundemuseum Belege aus der Tier- und Pflanzenwelt und schafft damit für die biologischen Forschung wichtige Grundlagen. Mit seinen Ausstellungen, speziellen Veranstaltungen und Führungen will das Museum umfassende Artenkenntnisse vermitteln, als Voraussetzung zum Verständnis der Biologischen Vielfalt. Eine Vielzahl von Veranstaltungen zu interessanten Tierarten, wie zum Beispiel den Wiederansiedlungsprojekten des Störs oder der Wisente in Brandenburg, sind aktuelle Beispiele dafür. Auch die Veranstaltungen zu den Tieren und Pflanzen des Jahres helfen, die einheimische Tierwelt besser kennen zu lernen. So ist der Eisvogel, der Vogel des Jahres 2009, ein ganz besonderer Sympathieträger.

Auch im Jahr 2009 stehen viele interessante Veranstaltungen auf dem Programm des Naturkundemuseums. Das Darwinjahr 2009 wird mit „100 Bilder und 100 Fakten zur Evolution" von Kerstin Viering und Dr. Roland Knauer am 19. Februar 2009 eröffnet. Die Veranstaltung ist Teil einer Vortragsfolge zum Thema „Evolution", dem Hauptthema der Naturkundemuseen Deutschlands im Jahr 2009. „Über Pleiten und Pannen im Bauplan der Natur", selbst beim Homo sapiens, berichtet der Wissenschaftsjournalist Jörg Zittlau aus Bremen am 23. April um 19.00 Uhr. Können sie erklären „warum Elche ins Altersheim gehen?" - Zittlau kann es.

Im zweiten Halbjahr 2009 wird eine Foyerausstellung die Leistungen des 1835 in Potsdam geborenen Biologen Ernst Haeckel würdigen. Der brillante Zeichner und Forscher war als Autor durch „Die Welträtsel der Natur" zu seiner Zeit ein berühmter Wissenschaftler und Buchautor. Er war es, der dem Darwinschen Entwicklungsgedanken der Evolution der Arten in Deutschland zum Durchbruch verhalf. Und auch die Lange Nacht der Museen und Galerien im September wird eine „Lange Nacht der Evolution".

Auch die jungen Besucher erwartet in den Winterferien wieder ein breites Veranstaltungsangebot. Ein „Tiermaskenprojekt" unter der Leitung der Künstlerin Christine Sustersic ist schon jetzt sehr gut nachgefragt. Auch die Veranstaltungen zu den Themen "Tiere im Winter" und „Spuren im Schnee" müssen aufgrund der großen Nachfrage mehrmals wiederholt werden. Wer nicht weiß, „Was eigentlich ein Museumsdirektor macht", kann das am Dienstag, dem 3, Februar 2009 um 10 Uhr, erfahren. Dr. Detlef Knuth erzählt von seiner Arbeit im Museum und steht den jungen Besuchern Rede und Antwort.
In der museumspädagogischen Arbeit mit Kindern steht die Ausstellung „Tiere im Garten" im Mittelpunkt. Der Garten als Lebensraum vor der Haustür bietet hervorragende Möglichkeiten zum Erhalt der Artenvielfalt. Ein besonderes Schülermaterial, mit einem Quiz und einem Detektivspiel soll helfen, diesen Lebensraum spielerisch zu erforschen und seine besondere Artenvielfalt kennen zu lernen. Kriminalistisch zu lösen ist auch die Frage, „Wie gelingt es Tieren und Pflanzen aus fernen Ländern in Europa heimisch zu werden?". Der Besuch der Ausstellung „In der Spur des Menschen - biologischen Invasionen" verhilft hier zu vielen Antworten auf diese Frage. Auch für diese Ausstellung stellt das Naturkundemuseum ein spezielles Schülermaterial zur Verfügung. Zu seinem Hundertsten Geburtstag wird das Museum umfangreiches museumspädagogisches Material zur Vermittlung von Kenntnissen zur Artenvielfalt erarbeiten. Den jungen Menschen soll dadurch ein besseres Verständnis für die Natur und die Notwendigkeit des Schutzes der Artenvielfalt vermittelt werden. „Das ist eine der wichtigsten Vermittlungsaufgaben eines Naturkundemuseums, denn nur was man kennt, kann man schützen. Und der Schutz der biologischen Vielfalt ist heute weltweit eine wichtige gesellschaftliche Aufgabe", so Museumsdirektor Dr. Detlef Knuth.

 

Zahlen des Jahres 2008

Sammlungszugänge 2008: 500
darunter: Gänsegeier, Steinadler, Schreiadler, Zwergadler,
Fischadler, Sumpfohreule, Baumfalke, Großtrappen
Sattelstorch, Marabu, Fischotter, Biber, albinotischer Maulwurf,
Europäische Nerz, Zobelschädel,
Elritze, Westgroppen, Bachneunaugen

Besucher
Besucher im Stammhaus Breite Straße 13: 19.419 (18.845)
Besucher in Ausstellungen außerhalb: 130.655 (51.000)

Besucher in Veranstaltungen und Führungen: 6.456 (5.904)
Veranstaltungen 158 (196)
Führungen 183 (117)

Ausgewählte Veranstaltungen
Tiere & Märchen: 18 Veranstaltungen mit 507 Kindern / 191 Erwachsenen
Kindergeburtstag: 102 Feiern mit 910 Kindern / 207 Erwachsenen
Ferienpass: 6 Veranstaltungen mit 351 Kindern / 77 Erwachsenen
Erlebter Frühling: 20 Veranstaltungen mit 416 Kindern / 49 Erwachsenen


Sonderausstellungen Breite Straße 13
Erlebter Frühling 2008. in Kooperation mit der NAJU Brandenburg.
22. 03.2008 - 30.06.2008

„Verehrt, gefürchtet, verfolgt - Schlangen in der Kulturgeschichte"
14.08.2008 - 31.03.2009


Ausstellungen außerhalb
„In der Spur des Menschen - Biologische Invasionen"
1.1.- 7.03.2008, Naturkundemuseum Cottbus (3.455 Besucher)
22.05. - 30.05.2008 in Bonn (50.000 Besucher)

„Störche der Erde"
18.05.2006 - 30.05.2008 A10 Center Wildau (30.000 Besucher)

Tier im Garten
30.01. - 17.11.2008, Deutsche Landwirtschaftsmuseum Blankenhain (23.200 Besucher)

„Tierwelt der Zitadelle"
1.01. - 31.12.2008, , Stadtgeschichtsmuseum Zitadelle Spandau, (24.000 Besucher)