Pressemitteilung Nr. 19 vom 15.01.2013 700 neue Wohnungen für den Standort Kaserne Eiche

Das Bebauungsplanverfahren Nr. 120 "Ehemalige Kaserne Eiche" soll als vorhabenbezogener Bebauungsplan Nr. 32 "Ehemalige Kaserne Eiche" weitergeführt werden. Der von der Firmengruppe Semmelhaack gemeinsam mit der Verwaltung ausgearbeitete Entwurf zum Bebauungsplan "Ehemalige Kaserne Eiche" wird dem Bauausschuss in seiner Sitzung am heutigen 15. Januar 2013 vorgestellt.

Das Projekt dient der Schaffung von dringend benötigtem Wohnraum in Potsdam. Der Beigeordnete für Stadtentwicklung und Bauen Matthias Klipp sagt: "Die Errichtung der ca. 700 Wohnungen kann einen wichtigen Beitrag zur notwendigen Entlastung des Potsdamer Wohnungsmarktes leisten."

Ein Baustein für die schnelle Umsetzung des Projektes ist die gemeinsam mit der Investorin getroffene Entscheidung, das bisherige „normale" Bebauungsplanverfahrens umzuändern in ein sogenanntes vorhabenbezogenes Bebauungsplanverfahren. Mit den auf dem ehemaligen Kasernengelände vorgesehenen spezifischen Wohnformen für Studenten und Senioren und dem vorliegenden Bebauungskonzept ist das Vorhaben bereits sehr konkret bestimmbar und die Vorhabenträgerin beabsichtigt dessen zeitnahe Realisierung. Die konkreten Planungen für die künftige Bebauung und Gestaltung sind fast vollständig ausgearbeitet.

Damit sind alle Voraussetzungen gegeben, einen vorhabenbezogenen Bebauungsplan aufzustellen. Die Festsetzungsinhalte des vorhabenbezogenen Bebauungsplans sind deutlich auf das bestehende Bebauungskonzept ausgerichtet. Es werden explizit Bauflächen für die Errichtung von Wohn- und Unterkunftsgebäuden für Studenten und Senioren sowie ein Seniorenheim festgesetzt. Im dazugehörigen Durchführungsvertrag sind neben den Fristen für die zeitnahe Umsetzung des Gesamtvorhabens auch zusätzliche Regelungen für die Wohnformen wie z. B. Wohnungszahlen und Wohnungsgrößen vereinbart.

Das städtebauliche Konzept berücksichtigt die Sichtbezüge vom Schloss Lindstedt Richtung Neues Palais durch den Abbruch ehemals militärisch genutzter Gebäude und die Anlegung von begrünten Freiflächen im Osten und Süden des Geländes. Angrenzend an die Grünflächen werden eingeschossige Wohngebäude errichtet, die mit der Landschaft durch begrünte Hausgärten verzahnt sind. Nach Westen wächst die Bauhöhe mit einer zweigeschossigen Bauweise, die zum Teil mit einem Staffelgeschoss versehen wird, langsam an. Der baulich höchste Punkt wird im mittleren Bereich des Plangebietes mit einer viergeschossigen Bauweise erreicht. Zur Kaiser-Friedrich-Straße wird die Bauhöhe wieder auf drei Geschosse reduziert. Mit dieser Staffelung, die auf einer intensiven Abstimmung mit den Denkmalschutzbehörden beruht, wird der empfindlichen Randlage unmittelbar an der Welterbestätte Rechnung getragen, und zugleich Rücksicht auf die Maßstäblichkeit am Eingang des Ortsteils Eiche genommen.

Die Bauanträge für die Erschließungs- und Hochbaumaßnahmen sind fast vollständig zusammengestellt und können unmittelbar nach Erlangung der sog. „Planreife" bei der Stadtverwaltung eingereicht werden. Sobald Baugenehmigungen erteilt sind, soll zügig mit den Erschließungs- und Hochbaumaßnahmen begonnen werden.

Der Entwurf des vorhabenbezogenen Bebauungsplans sichert neben den Flächen für die Errichtung eines neuen Wohnquartiers auch die künftige Freihaltung der angrenzenden Freiflächen und die Schaffung von Grünflächen auf den vormals militärisch genutzten Flächen. Im Rahmen der Umsetzung sollen zusätzlich weite Teile der versiegelten Flächen und ursprünglich bebauten Flächen zurückgebaut und dauerhaft als Grünflächen im Übergang zum UNESCO-Welterbebereich gesichert werden. Das Ortsbild am Eingang des Ortsteils Eiche und in der unmittelbaren Nachbarschaft zu den Schloss- und Gartenanlagen der Potsdamer Kulturlandschaft wird mit dem Projekt deutlich aufgewertet. Der Öffentlichkeit wird die Erlebbarkeit der Landschaft durch die Wiederherstellung einer im Zuge der Landschaftsverschönerung im 19. Jahrhundert entstandenen Wegeverbindung in Richtung Bornim ermöglicht. Im Durchführungsvertrag wird sich die Semmelhaack Gruppe verpflichten, den Weg für die Öffentlichkeit bis Ende 2014 anzulegen.

Nach dem Bauausschuss wird auch der Ortsbeirat in seiner Sitzung am 24.01.2013 die Gelegenheit erhalten, sich zu den Plänen zu äußern. Der Stadtverordnetenversammlung soll anschließend empfohlen werden, dem Planentwurf direkt die Zustimmung zu geben, um die Beteiligung der Öffentlichkeit und Behörden zeitnah durchführen zu können.