Pressemitteilung Nr. 15 vom 12.01.2006 Kulturausschuss diskutiert die Bewertung der Freien Kulturträger

Heute stellt Prof. Dr. Hermann Voesgen von der Fachhochschule Potsdam die ersten Ergebnisse der Evaluation von 17 Kultureinrichtungen im Kulturausschuss der Stadt vor. Die Stadt Potsdam beauftragte den Studiengang Kulturarbeit damit, die Arbeit der Einrichtungen qualitativ zu untersuchen und Empfehlungen für die weitere Förderung abzugeben.
Untersucht werden sowohl Einrichtungen, die seit vielen Jahren mit Betriebskostenzuschüssen (BKZ)unterstützt werden, wie auch Träger, die neu in diese Förderung kommen möchten.

Die Evaluation besteht aus drei Phasen:
Selbstevaluation durch die Einrichtungen auf Grund eines qualitativen und quantitativen Fragebogens. Das Evaluationsteam führte nach der Auswertung der Fragebögen Gespräche mit den Einrichtungen.
Die Ergebnisse werden in einem ersten Bericht dem Kulturausschuss und der Öffentlichkeit am 12.01. vorgestellt.
Diskussion des Berichtes, die Antragsteller können ihre Einwände und Ergänzungen einbringen.
Am 10.02. wird eine Expertengruppe die Ergebnisse der Diskussionen erörtern und das Evaluationsteam beraten. Danach wird der Abschlussbericht erstellt.

Die Evaluation ist ein einspruchsvoller Diskursprozess, in dem die Bewertungskriterien öffentlich gemacht werden und sich die Beteiligten sowie alle interessierten Bürger einbringen können.

Hermann Voesgen: „ Wir wollen keine Begutachtung hinter verschlossenen Türen, vielmehr eine offene Diskussion über Stärken, Schwächen und was uns wichtig ist initiieren."

Einige Ergebnisse aus dem ersten Bericht:

1. Potsdam hat einen großen Reichtum an kulturpädagogischen Einrichtungen und Initiativen. Um die Wirkungen zu verbessern, sollten Möglichkeiten der Kooperationen und des Erfahrungsaustausches geschaffen werden

2. Die darstellende Kunst wird überproportional gefördert, da das Stadttheater fast 50 % des Kulturetats erhält. Die Förderung freier Theatergruppen müsste mit der Theaterförderung insgesamt diskutiert werden.

3. Einrichtungen mit soziokulturellen Ansätzen müssen ihre Konzepte neu ausrichten. Gründe dafür sind die veränderten Lebensweisen und. Lebensstile. Davon sind in Potsdam insbesondere das Waschhaus und das Frauenzentrum betroffen.