„Oft ist es für allein erziehende Mütter und Väter nicht einfach, Beruf und Familie unter einen Hut zu bekommen", sagt die Gleichstellungsbeauftragte. Deswegen möchte sie mit der Ausstellung zum einen Arbeitgeber dafür sensibilisieren, Alleinerziehende bei der Fachkräftesicherung verstärkt anzusprechen. Andererseits soll die Ausstellung aber auch Alleinerziehenden Mut machen, ihre beruflichen Ziele nicht aus den Augen zu verlieren. In Potsdam leben knapp 5000 Alleinerziehende. Die Mehrheit davon sind Frauen, neun Prozent von ihnen sind männlich. Alleinerziehenden ist der Einstieg in eine existenzsichernde Erwerbsarbeit oder Ausbildung oftmals durch schwierige strukturelle Rahmenbedingungen wie Kinderbetreuung oder Arbeitszeiten erschwert. „Sie haben oft ein Imageproblem und werden eher wenig als potentielle Arbeitnehmer und Arbeitnehmerinnen wahrgenommen", sagt Martina Trauth-Koschnick. Sie selbst sieht in der Gruppe der Alleinerziehenden ein wichtiges und noch unausgeschöpftes Fachkräftepotenzial für Unternehmen in Zeiten des demografischen Wandels. „Alleinerziehende müssen viel stärker in den Fokus eines modernen Arbeitsmarktes rücken", sagt Martina Trauth-Koschnick. Die Gleichstellungsbeauftragte hofft in der Landeshauptstadt Potsdam auf Arbeitgeber, die die Lebenssituation von Alleinerziehenden nicht als Nachteil sehen, sondern ihre besondere Alltagsleistung als Gewinn für ihr Unternehmen betrachten und Familienfreundlichkeit als Notwendigkeit auch vor dem Hintergrund eines zunehmenden Wettbewerbs und Fachkräftebedarfs sehen.
Die Wanderausstellung ist noch bis zum 28. Januar im Foyer des Rathauses zu sehen. Sie ist ein gemeinsames Projekt des Brandenburger Selbsthilfevereins Alleinerziehender (Shia e.V.) und des Verbandes alleinerziehender Mütter und Väter (VAMV).