Pressemitteilung Nr. 89 vom 05.03.2024 Wochen gegen Rassismus in der Stadt- und Landesbibliothek Potsdam

Themeninsel und Lesung „Sind wir nicht alle ein bisschen Alman?“
Wochen gegen Rassismus in der Stadt- und Landesbibliothek Potsdam
© Landeshauptstadt Potsdam/Dr. Amanda Palenberg

Die Beauftragte für Migration und Integration, Dr. Amanda Palenberg, hat heute gemeinsam mit dem Migrantenbeirat der Landeshauptstadt Potsdam die Themeninsel zu den internationalen Wochen gegen Rassismus in der Stadt- und Landesbibliothek Potsdam eröffnet.

Bis zum 14. April finden die Besuchenden der Stadt- und Landesbibliothek (SLB) auf der Themeninsel im 1. Obergeschoss Bücher zum Schwerpunkt Anti-Rassismus und Empowerment. Dabei geht es um Themen wie das Aufwachsen als schwarze Frau in einer weißen Mehrheitsgesellschaft in Ost und West, Sprechen mit Kindern über Rassismus oder um soziale Ungleichheit im Bildungswesen. Besonders schwarze Autorinnen und Autoren sind mit ihren Werken ausgestellt als Verweis darauf, dass Literatur von People of Color bis heute in Bildungsinstitutionen unterrepräsentiert ist.

„Wir wollen an der Stadt- und Landesbibliothek als Bildungsort die Themen Anti-Rassismus und Empowerment der neuen Potsdamerinnen und Potsdamer platzieren, in der Stadtmitte und in der Mitte unserer Stadtgesellschaft“, erläutert die Beauftragte und für Migration und Integration Dr. Amanda Palenberg und ergänzt: „Das ist ein wichtiger Schritt hin zu einer diversitätssensiblen Gesellschaft.“

„Die Antirassismus-Wochen unterstützen wir als Kooperationspartner sehr gerne“, sagt Marion Mattekat, Direktorin der SLB. „Sie sind ein wichtiger Beitrag zum demokratischen und toleranten Miteinander. In der Bibliothek wird Integration schon seit langem aktiv gelebt – sowohl in der Bereitstellung von Räumen zum Austausch, gemeinsamen Lernen und speziellen Führungen als auch in der Anschaffung von Medien.“

Jala El Jazairi ist Mitglied des Migrantenbeirats Potsdams und hat sich für die Themeninsel Antirassismus engagiert. Er sagt: „Der Migrantenbeirat setzt sich für ein gleichberechtigtes, inklusives und vielfältiges Zusammenleben in der Stadt ein. Als demokratisch gewählter Beirat ist der Kampf gegen Rassismus und Diskriminierung eine unserer wichtigsten Aufgaben.“ Er ergänzt: „Der Migrantenbeirat möchte durch die Stimme der Autorinnen und Autoren, dass auch die Stimmen von vielen Migranteninnen und Migranten gehört werden - denn nur eine bunte und sichtbare Gesellschaft kann gegen Rassismus kämpfen!“

Auf der Themeninsel ausgestellt sind Titel wie:
„Wir können mehr sein – Die Macht der Vielfalt“ von Aminata Touré. Sie verbrachte die ersten Jahre ihres Lebens in einer Unterkunft für Geflüchtete, heute ist sie Vizepräsidentin eines Landtags. „Wozu Rassismus? Von der Erfindung der Menschenrassen bis zum rassismuskritischen Widerstand“ von Aladin El-Mafaalani, ein Buch, in dem Leserinnen und Leser alles erfahren, was sie zum Thema Rassismus wissen müssen. „Your Silence Will not Protect You“ ist eine 2017 posthum veröffentlichte Sammlung von Essays, Reden und Gedichten des afroamerikanischen Autors und Poeten Audre Lorde. Auf dem Social Media Account der Beauftragten @amanda.palenberg, der SLB @slbpotsdam und des Migrantenbeirats @migrantenbeirat werden in den kommenden Tagen einzelne Bücher präsentiert.

Höhepunkt der Themenwochen in der SLB ist die Lesung von Sineb El Masrar mit ihrem Buch „Sind wir nicht alle ein bisschen Alman? – Warum wir mit der Integration schon weiter sind und keine Identitätskrisen brauchen“ am 19. März um 16.30 Uhr in der Stadt – und Landesbibliothek.

Die Themenwochen mit der Themeninsel und der Lesung ist eine Kooperation des Büros für Chancengleichheit und Vielfalt und der Stadt- und Landesbibliothek, die einen wichtigen Aspekt des neuen Integrationskonzeptes aufgreift: In dem Konzept, das den Stadtverordneten zum Beschluss vorliegt, setzt sich die Landeshauptstadt Potsdam zum Ziel, ihre Einflussmöglichkeiten in Bildungsbereichen zu nutzen um Rassismus zu bekämpfen und Chancengleichheit zu erhöhen. Sie fördert aktiv die Repräsentation von Vielfalt in den Bildungssphären, die in ihrem Verantwortungsbereich liegen. Daraus soll ein diversitätssensibles Bildungsangebot für die gesamte Stadtgesellschaft entstehen, von dem besonders Menschen mit Migrationshintergrund in allen Lebensphasen profitieren und Empowerment möglich wird.

Daher beinhaltet das Integrationskonzept konkrete Maßnahmen, die Anti-Rassismus in Bildungsräumen thematisieren und Diversity stärker repräsentieren. Zukünftig werden Kooperationen mit weiteren Kulturstandorten Potsdams folgen, um die gelebte Vielfalt in Potsdam an städtischen Einrichtungen sichtbarer zu machen.  

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