Pressemitteilung Nr. 426 vom 13.08.2021 Potsdam und Spandau starten Beteiligungsformat zu Groß Glienicker und Sacrower See

Ausschreibung eines Moderations- und Beteiligungsverfahrens läuft
Groß Glienicker See
© Heiko Wahl
Groß Glienicker See (Foto: Heiko Wahl)

Die Landeshauptstadt Potsdam und das Bezirksamt Spandau von Berlin sind gemeinsame Seeanrainer der beliebten Wohn- und Erholungsgebiete am Groß Glienicker und Sacrower See.
Der Wasserstand des Groß-Glienicker Sees hat sich innerhalb der vergangenen 20 Jahre stark verändert. Dafür können vielfältige Gründe benannt werden. Die Vermutung, dass der Klimawandel ein Hauptgrund ist, liegt auf der Hand. Auch die intensive Besiedlung im Bereich der Seen hat die natürlichen Ressourcen der Landschaft verändert. Insbesondere an warmen und sonnigen Tagen des Jahres werden die Seen intensiv durch Erholungssuchende in Anspruch genommen. Darüber hinaus sind die Seen ortsbildprägende Heimat aller direkten Anlieger und Eigentümer. Die Wasserflächen und die ufernahen natürlichen Schutzräume sind insbesondere durch das Absinken der Wasserstände und die Ausbreitung großer Flachwasserbereiche einer starken ökologischen Veränderung der natürlichen Lebensräume ausgesetzt. Auch die Wasserqualitäten müssen – gerade bei Starkregenereignissen und heißen Sommern – im Auge behalten werden.

„Im gemeinsamen hydrologischen Einzugsgebiet der beiden Gewässer ist es wichtig, gemeinsame Ziele zu setzen und daran gemeinsam – auch über Verwaltungsgrenzen hinweg – zu arbeiten. Denn auch die Menschen in Potsdam und Berlin ziehen bei der Nutzung der Gewässer und ihrer umgebenden Erholungs- und Schutzgebiete keine Grenzen. Insofern freue ich mich, dass wir nun ein gemeinsames Beteiligungsformat in Potsdam und Spandau beginnen,“ so der Umweltbeigeordnete der Landeshauptstadt Potsdam, Bernd Rubelt.

Ziel ist es, zwischen den vielfältigen Interessenpolen in der Bürgerschaft, in Bürgerinitiativen, bei anerkannten Verbänden und der Öffentlichkeit einen zielgerichteten Austausch und Zieldefinitionen herbeizuführen. Deshalb soll durch ein Beteiligungsformat mit den Akteuren lösungsorientiert ermittelt werden, ob, wie und mit welchen Inhalten weitere Prozesse oder Studien zur Entwicklung der Bereiche Groß Gliniecker und Sacrower See im Klimawandel und bei steigendem Nutzungsdruck erstellt werden.

Bezirksstadtrat Frank Bewig aus Spandau führt aus: „Vielfältige Interessen aus der Bürgerschaft zu bündeln sowie ein gemeinsames Vorgehen dieser Initiativen und der Handelnden aus Politik und Verwaltung abzustimmen, wird die Aufgabe dieses Beteiligungsformates sein. Eine am Ende dieses Prozesses angestrebte Machbarkeitsstudie soll für alle Beteiligten nachvollziehbare und mit der Unterstützung von Fachleuten erarbeitete Handlungsmöglichkeiten aufzeigen, die geeignet sind, für einen Erhalt und nachhaltigen Schutz der gemeinsamen Gewässer zu sorgen.“

Nach der Ausschreibung soll Ende August 2021 ein Büro für das Beteiligungsverfahren gefunden sein, sodass im Herbst mit dem Moderationsprozess gestartet werden kann. Kern des halb-öffentlichen Beteiligungsformates ist ein Arbeitsgremium. Zu Beginn wird es eine wesentliche Aufgabe sein, ein arbeitsfähiges Gremium im Einvernehmen mit möglichst vielen interessierten Akteuren zu besetzen. Im Rahmen des Verfahrens soll es zahlreiche Interviews, Veranstaltungen und Akteursbeteiligungen geben, um ein umfassendes Gesamtbild der Erfordernisse zu erhalten.