Pressemitteilung Nr. 117 vom 02.03.2021 Gemeinsamer Brief an den Ministerpräsidenten

IHK, HWK, Dehoga, HBB und Stadt Potsdam unterbreiten Vorschläge für eine schrittweise Öffnung mit Tests
Die Friedrich-Ebert-Straße in Potsdam
© Landeshauptstadt Potsdam, Robert Schnabel
Die Friedrich-Ebert-Straße in Potsdam Foto: Landeshauptstadt Potsdam, Robert Schnabel

In einem gemeinsamen Brief haben sich der Hauptgeschäftsführer der Industrie- und Handelskammer, Mario Tobias, der Hauptgeschäftsführer der Handwerkskammer Potsdam, Ralph Bührig, der Hauptgeschäftsführer der DEHOGA Brandenburg, Olaf Lücke, der stellvertretende Hauptgeschäftsführer des Handelsverbandes Berlin-Brandenburg, Günther Päts, und Potsdams Oberbürgermeister Mike Schubert an den Ministerpräsidenten des Landes Brandenburg, Dr. Dietmar Woidke, gewandt. Darin werden praktikable erste Schritte vorgeschlagen, um mit Vorsicht und hoher Sicherheit erste Öffnungen vorzunehmen. „Es geht dabei um Schritte, die an - auch in der Öffentlichkeit nachvollziehbare - Kriterien gebunden sind“, heißt es in dem Schreiben.

„Mit dem vorliegenden Schreiben möchten wir nachdrücklich verdeutlichen, dass alle Akteure, die Landeshauptstadt Potsdam ebenso wie die Vertreterinnen und Vertreter der Wirtschaft im Austausch stehen und bereit sind, sich eng abzustimmen. Es ist im ureigenen Interesse aller Beteiligten, behutsame und möglichst sichere Öffnungsschritte zu vollziehen. Eine neuerliche Belastungsprobe des Gesundheitswesens muss ebenso vermieden werden wie eine endlose Kette von Öffnungen und Schließungen. Wir sind allerdings gleichzeitig davon überzeugt, dass es möglich ist, lokale Maßnahmen zu forcieren, um schrittweise in ein normaleres Leben zurückzukehren, das alle Menschen dringend nötig haben“, schreiben Ralph Bühring, Olaf Lücke, Mario Tobias, Günther Päts und Mike Schubert in dem gemeinsamen Brief.

Die Potsdamer Wirtschaft hat nach wie vor großes Verständnis für die Notwendigkeit von Einschränkungen. Gleichwohl besteht Einigkeit mit der Landeshauptstadt, dass auf dem erreichten Niveau ein schrittweises Wiederhochfahren des wirtschaftlichen Lebens sowohl erforderlich als auch verantwortlich ist. Mehrfach hatten sich die Vertreter der Kammern, Verbände und der Oberbürgermeister in den vergangenen Wochen zur aktuellen Situation sowie zu möglichen Öffnungsszenarien besprochen.  

Für möglich hält die regionale Wirtschaft daher eine schrittweise Öffnung im stationären Einzelhandel. So sei der Verkauf in Einzelberatung nach vorheriger Terminabstimmung möglich. In einer nächsten Stufe kann die Kundenfrequenz sukzessive analog der zur Verfügung stehenden Ladenfläche gesteigert werden. Die allgemeinen Testmöglichkeiten können diesen Schritt zusätzlich absichern. Der genaue Einsatz der Tests sollte in einer Pilotphase geprüft werden.

„Der Dreiklang aus Hygieneregeln, Terminvereinbarungen und - wo möglich - Test kann auf weitere Bereiche angewendet werden. Hierzu zählen beispielsweise die körpernahen Dienstleistungen, aber auch Kultur- und Sporteinrichtungen“, heißt es in dem Schreiben. Mehrere Potsdamer Unternehmen, in denen Sport allein oder zu zweit angeboten wird, haben bereits signalisiert, dass sie ein System aus Test und Terminvergabe durchführen würden. Auch diese Schritte können in einer Pilotphase erprobt werden.

Im Gaststättengewerbe empfiehlt sich zunächst eine Öffnung von Restaurants, Cafés und Mittagstischen, bei denen eine vorherige Reservierung verbindlich möglich ist. Um zusätzliche Sicherheit zu schaffen, soll der Besuch von Restaurants vorerst ausschließlich Potsdamerinnen und Potsdamern ermöglicht werden, die einen aktuellen negativen Schnelltest vorweisen können. Der Kundenkreis kann sukzessive auf weitere Gäste aus Kommunen mit nachweislich niedriger Inzidenz erweitert werden. Es haben sich bereits mehrere Potsdamer Gastronomen bereit erklärt, dieses Verfahren freiwillig zu testen, um Erfahrungen zu sammeln.

„In Potsdam soll die Sicherheit durch die Verbreiterung der Testung zusätzlich erhöht werden. Wir können uns vorstellen, dass diese Art der Öffnung auch in vielen anderen Landesteilen möglich ist oder gemeinsam mit anderen Landkreisen und kreisfreien Städten von der Landesregierung zunächst zeitlich und räumlich begrenzt und unter Vorgabe von Kriterien in Bezug auf das Infektionsgeschehen ausprobiert wird“, heißt es in dem gemeinsamen Brief.