Pressemitteilung Nr. 10 vom 06.01.2016 Museumsdirektor stellt Pflanzen und Tiere des Jahres vor

Naturkundemuseum lädt zur thematischen Sonntagsführung ein
Der Stieglitz ist der Vogel des Jahres 2016
© chris2766 - Fotolia.com
Der Stieglitz ist der Vogel des Jahres 2016 (© chris2766 - Fotolia.com)

Die Natur des Jahres 2016 steht im Mittelpunkt der ersten thematischen Sonntagsführung im Naturkundemuseum Potsdam. Stieglitz, Hecht und Winterlinde – welche weiteren Tiere und Pflanzen die Natur- und Umweltorganisationen für dieses Jahr gewählt haben, stellt der Direktor des Museums, Dr. Detlef Knuth, am 10. Januar um 11 Uhr vor.

Die ausgewählten Tier- und Pflanzenarten sowie Lebensräume werden vorgestellt, wobei auch auf spezielle regionale Bezüge eingegangen wird. Besucher können ihr naturkundliches Wissen bei dieser Veranstaltung auffrischen, Neues erfahren und den Museumsdirektor zur Sammlung befragen. „Ein Großteil der ausgewählten Tiere und Pflanzen des Jahres kommt der Region Brandenburg vor. Viele Tiere sind im Museum als Präparat ausgestellt, befinden sich in den Sammlungen oder leben im Kaltwasseraquarium des Museum“, so Dr. Knuth.

Zum Fisch des Jahres wurde in diesem Jahr eine in Brandenburg häufig vorkommende Fischart ausgewählt – der Hecht. Die Havel bietet dem blitzschnellen Raubfisch mittlerweile eine klare Sicht und die überschwemmten Uferwiesen des Flusses ideale Plätze für die Fortpflanzung. „Der Hecht benötigt zum Laichen intakte Uferbereiche entlang der Gewässer. Im Land Brandenburg besitzt er eine stabile Population, was auf die Erhaltung seiner Lebensräume und vor allem auf die Verbesserung der Wasserqualität zurückzuführen ist“, betont der Museumsdirektor. Auch der Vogel des Jahres 2016, der Stieglitz, ist bundesweit verbreitet. Man findet ihn in den Potsdamer Parks und Gärten wie in den ländlichen Gebieten Brandenburgs. Knapp 60 Prozent des bundesweiten Bestandes leben im Siedlungsraum, die restlichen 40 Prozent in der Agrarlandschaft. Als Indikator für Artenvielfalt und Farbe in den Agrarräumen und Siedlungsbereichen ist beim Stieglitz seit einem Jahrzehnt ein alarmierender Rückgang festzustellen.

Auch der in Brandenburg als ausgestorben geltende Feldhamster, das Wildtier des Jahres, und der zum Schmetterling des Jahres gekürte Stachelbeerspanner werden vorgestellt. Der Nachtfalter steht auf der Roten Liste der gefährdeten Arten, da er durch die intensive Forstwirtschaft an Lebensraum verliert. „Der zunehmende Verlust des Lebensraumes ist für viele Pflanzen- und Tierarten der ausschlaggebende Grund ihrer Gefährdung. Eine große Artenvielfalt ist nur in Verbindung mit einem intakten Lebensraum möglich“, so Dr. Knuth.

Die Winterlinde wurde wegen ihrer vielfältigen Bedeutung im Naturhaushalt und in der Kultur der Menschen zum Baum des Jahres gewählt. Nähere Informationen zu diesem Baum können Interessierte auch auf dem Baumlehrpfad in der Potsdamer Innenstadt, direkt im Museumshof, erhalten.

Der Eintrittspreis für die Führung beträgt 6 Euro inklusive Museumsbesuch. Interessenten, gern auch Gruppen, können sich im Naturkundemuseum Potsdam unter 0331 289 67 07 anmelden. Das Naturkundemuseum Potsdam ist mit dem Bus 606, Haltestelle „Naturkundemuseum“ gut zu erreichen.