Pressemitteilung Nr. 495 vom 23.08.2011 Bessere Unterstützung für Alleinerziehende in Potsdam

Die in unserer Gesellschaft gelebten Familienformen haben sich verändert. „Ein-Eltern-Familien" sind alltägliche Realität und die Zahl alleinerziehender Frauen und Männer nimmt weiter zu.
Aus welchen Ressourcen schöpfen Alleinerziehende? Stehen ihnen familiäre oder nachbarschaftliche Netzwerke zur Verfügung? Wie ist der Spagat zwischen Kindern, Schule und Arbeitgeber zu schaffen? Das sind Fragen, die sich für die Gleichstellungsbeauftragte der Landeshauptstadt Potsdam Martina Trauth-Koschnick angesichts des familiären Wandels stellt.

Deshalb lud sie gestern gemeinsam mit dem SHIA e.V.-Selbsthilfegruppen Alleinerziehender ins Stadthaus zu einem gemeinsamen Gespräch ein. Ziel war, sich stärker mit der Thematik Alleinerziehende auseinanderzusetzen. Vertreten waren u.a. die Agentur für Arbeit und das Jobcenter, die Universität Potsdam, der Arbeitslosenservice, das Frauenzentrum, das Eltern-Kind-Zentrum, das Lokale Bündnis für Familien, sowie Personen aus Politik und Verwaltung.

Es ging darum, wie Alleinerziehende noch besser unterstützt werden können, wie sie Ausbildung oder Beruf mit Kinderbetreuung vereinbaren können und wie man Alleinerziehende generell besser über ihre Möglichkeiten und Ansprüche informieren kann.
„Alleinerziehende müssen eine Vielfalt von Aufgaben und Herausforderungen bewältigen. Wer unter den gegebenen Bedingungen Kindererziehung, Haushaltsführung und die Sicherung des Lebensunterhalts gleichzeitig und allein managen muss, steht unter einer großen ökonomischen und sozialen Belastung", sagte die Gleichstellungsbeauftragte.

In der Landeshauptstadt Potsdam leben nach offiziellen Angaben insgesamt 4.610 Alleinerziehende. Die meisten von ihnen sind Frauen. Alleinerziehende Väter gibt es nur 381 in der Stadt. 233 Alleinerziehende sind zwischen 18 bis 25 Jahre alt und befinden sich somit im Ausbildungsalter.


Einig waren sich alle Teilnehmenden darüber, dass man genauere Zahlen braucht, um die spezifischen Bedarfe von Alleinerziehenden besser ermitteln zu können. So stellte sich auch die Frage wie viele Alleinerziehende in Potsdam Arbeitslosengeld 2 empfangen oder wie viele Alleinerziehende Unterhaltsvorschuss beziehen.
„Fakt ist", soTrauth-Koschnick, „dass Alleinerziehende das höchste Armutsrisiko tragen."
Die Zahlen wird die Gleichstellungsbeauftragte beim nächsten Treffen im Frühjahr 2012 präsentieren, um so eine Grundlage zu haben, damit praktikable Lösungen für Alleinerziehende in Potsdam umgesetzt werden können.