Klimawandel und Infektionskrankheiten

Steigende Temperaturen sorgen für höheres Risiko
Zecke
© Erik Karits (Pixabay)

Mit dem Klimawandel ändern sich Temperatur und Luftfeuchtigkeit. Damit werden für Krankheitserreger und deren Überträger z. B. Gliedertiere, wie Schildzecken und Stechmücken, aber auch für andere Gesundheitsschädlinge günstigere Bedingungen geschaffen. Die klimatischen Veränderungen können artspezifisch und regional unterschiedliche Auswirkungen haben. Bestimmte Tier- und Insektenarten sind zunehmend früher im Jahr oder auch noch bis zum Ende des Jahres aktiv und sind in der Lage besser zu überwintern.

Aber auch nicht einheimische Gesundheitsschädlinge aus warmen Gegenden, die nach Deutschland gelangen, haben bessere Überlebenschancen und breiten sich in unserer Region aus.

 

Wie kann ich mich schützen?

Um sich vor Stichen oder Bissen von Stechmücken, Gnitzen, Kriebelmücken, Bremsen oder Zecken zu schützen, tragen Sie geeignete Kleidung, nutzen Sie Repellentien (z.B. Mückenspray) mit abschreckender Wirkung und bekleben Sie Ihre Fenster mit Insekten-Gaze oder verwenden Sie, wenn empfohlen, Insektennetze über der Schlafstelle. Unter erhöhten Gefahrensituationen werden Sie darüber informiert, welche bestimmten Gebiete Sie nicht mehr aufsuchen sollten.

Welche Kleidung ist für einen Schutz geeignet?

Sehr hilfreich ist eine lange, geschlossene und feste Kleidung, die viel Haut bedeckt. Diese Kleidung sollte nicht eng am Körper anliegen und Körperhaltungen, die dies hervorrufen, sollten vermieden werden. Bei stärkerer Belästigung sind auch ein hoher Kragen und Kopfbedeckungen mit allseitigem Schirm nützlich. Bevorzugen Sie kontrastarme Kleidung und vermeiden Sie daher Schwarz im Offenland und Weiß oder helle Farben im Wald. Zecken verweilen unter Umständen an der Innenseite der Kleidung. Wechseln Sie daher nach der Rückkehr von Ihrer Aktivität im Freien sämtliche Kleidung und suchen Sie Ihren Körper gründlich nach Zecken ab.

Welche Substanzen haben eine besonders abschreckende Wirkung?

Nutzen Sie Repellentien mit dem Inhaltsstoff Icaridin (Saltidin, Picaridin), p-Methan-3,8-diol (Citriodiol), Ethylbutylacetylaminopropionat (IR3535, EBAAP) oder Diethyltoluamid (DEET). Die Wirkung von Repellentien kann unter verschiedenen Umweltbedingungen und je nach Person deutlich unterschiedlich ausfallen, sodass eine vollständige Abwehr im Einzelfall nicht gewährleistet werden kann.

Wo und wann bin ich gefährdet, gestochen oder gebissen zu werden?

Aufgrund des verbreiteten Vorkommens von Gewässern und Feuchtgebieten in und um Potsdam sowie dem weitreichenden Flugvermögen von Stechmücken sowie anderen Mücken ist im gesamten Stadtgebiet von Potsdam mit einem Anflug dieser Tiere zu rechnen. In naturnahen Gebieten oder Parks sind Stechmücken besonders von April bis Juli aktiv und in städtischen Gebieten besonders von Juli bis Oktober. Bremsen werden besonders in den Sommermonaten im Offenland in und an Feuchtgebieten oder Nutztierweiden angetroffen. Zecken sind vor allem im Frühjahr und im Herbst aktiv. Besonders häufig beim Laufen durch hohes Gras oder durch dichte krautige Vegetation im Offenland oder Wald werden die Zecken von der Vegetation abgestreift. In Gegenden mit vermehrtem Wildtierbesatz ist mit einem häufigeren Vorkommen von Zecken zu rechnen.