
Im Juni richtet sich der Blick auf das Schloss Marquardt, dem Originalschauplatz zum Film "Effi Briest".
Auf Wunsch ihrer Eltern heiratet die temperamentvolle 17-jährige Effi den fast 20 Jahre älteren Baron von Innstetten. Mit dieser Vernunftehe beginnt ein eintöniges Leben fernab der Heimat: Innstetten widmet sich ganz und gar seiner politischen Karriere und das verschlafene Ostseestädtchen Kessin bietet wenig Abwechslung. Als aber Major Crampas, ein Regimentskamerad Innstettens, auftaucht, beginnt Effi eine leidenschaftliche Affäre mit ihm und entdeckt so, was Liebe bedeutet. Jahre später erfährt der Baron von der längst vergangenen Liaison und fordert Crampas zum Duell, das für diesen tödlich endet. Anders als in Fontanes Romanvorlage zieht Effi im Film ihre Konsequenzen daraus und wagt den Schritt in ein neues Leben.
Regisseurin Hermine Huntgeburth interpretiert den Klassiker aus heutiger Sicht: Sie verbindet den historischen Stoff mit dem Bewusstsein der Gegenwart und zeigt die junge Protagonistin in einer emanzipatorischen Entwicklung. Die Dreharbeiten für den Film fanden unter anderem im Potsdamer Schloss Marquardt statt, das die passende Kulisse für die schaurig-bedrückenden Kessiner Szenen bot.
26. Juni, 18 Uhr im Filmmuseum Potsdam
27. August, 21 Uhr im Schlosspark Marquardt
Effi Briest
R: Hermine Huntgeburth, D: Julia Jentsch, Sebastian Koch, Mišel Maticevíc, D 2009, 118'
Potsdamer Drehorte: Schloss und Schlosspark Marquardt