Liebespaar unter dem Schirm, Jürgen von Woyski, 1962

Zwischen Schwanentorhaus und Pavillon trifft sich das Liebespaar unter dem Schirm. Der Bildhauer Jürgen von Woyski (1929-2000) schuf diese Bronzeplastik im Jahr 1962. Der Regenschirm ist ein beliebtes Motiv unter den Künstlern jener Zeit, welches daher in zahlreichen städtischen Grünanlagen und Fußgängerzonen anzutreffen ist. Jürgen von Woyski versucht mit seinem Bildthema, das Alltägliche im Leben der Menschen darzustellen.

Das unterlebensgroße Liebespaar unter dem Schirm findet sich erhobenen Sockels umgeben von Pflanzen wieder. Die Figuren stehen mit beiden Beinen fest auf einer Plinthe und trotz der leicht abgewandten Haltung der Frau, behält die Bronzeplastik ihre statische Mitte. Das Halbrund der Arme mit den sich berührenden Händen an der Vorderseite des Figurenpaares und der leichte Bogen des Regenschirms über ihren Köpfen erzeugen Geschlossenheit in der Gesamtkomposition. Sie bilden gleichzeitig einen Rahmen, welcher den Blick des Betrachters in das Zentrum der Plastik führt.

Dieser zeigt ein Liebespaar, welches in seiner gegenseitigen Zuneigung vollkommen auf sich konzentriert ist und keine Notiz von seiner Umgebung zu nehmen scheint. Die Geste der Zuneigung zeigt sich in der Berührung der beiden Hände und der einander zugewandten Gesichter. Die Frau blickt erwartungsvoll mit einem leichten Lächeln zu ihren Geliebten auf und legt ihre Hand vertrauensvoll in die seinige. Der vom Mann gehaltene Schirm schützt das Liebespaar vor dem Regen und unterstützt zugleich den intimen Moment. Bei der Kleidung des Liebespaares konzentriert sich Jürgen von Woyski auf die reduzierte aber klare Zuordnung der Geschlechter. Der Mann trägt über seinem Hemd einen langen Mantel mit Kragen und die Frau eine kurzärmelige glatte Bluse zum knielangen Rock.

Mit der Bronzeplastik Liebespaar unter dem Schirm schuf Jürgen von Woyski ein für jeden Betrachter verständliches Kunstwerk, das auf das elementare Streben nach Liebe und Glück verweist.