Pressemitteilung Nr. 431 vom 29.07.2015 Krampnitz: Landeshauptstadt und städtische Unternehmen unterzeichnen Rahmenvertrag

Bert Nicke, Wilfried Böhme und Matthias Klipp bei der Unterzeichnung
© Bert Nicke, Wilfried Böhme und Matthias Klipp bei der Unterzeichnung
Bert Nicke, Wilfried Böhme und Matthias Klipp bei der Unterzeichnung. Foto Landeshauptstadt Potsdam/ Stefan Schulz/

Die Landeshauptstadt Potsdam und die städtischen Unternehmen EWP und Entwicklungsträger Potsdam haben heute eine Rahmenvereinbarung zur weiteren Entwicklung des ehemaligen Kasernengeländes in Krampnitz unterzeichnet. Darin vereinbaren die drei Seiten, dass bei der inneren und äußeren Erschließung des Entwicklungsbereichs Krampnitz eng zusammengearbeitet wird und man sich gegenseitig unterstützt.  

Der Baubeigeordnete Matthias Klipp sagte dazu: „Ich bin sehr erfreut, dass wir dieses Ziel alle gemeinsam verfolgen. Für Krampnitz soll so eine sichere, effiziente, umweltverträgliche, preisgünstige und verbraucherfreundliche Infrastruktur errichtet werden.“

Der Stadtwerke-Geschäftsführer Wilfried Böhme erläuterte, dass die EWP mehrere moderne Versorgungslösungen für Strom und Wärme in drei Bauphasen bis zum Jahr 2025 realisieren könne. Als Herzstück der Energiezentrale seien zwei Blockheizkraftwerke mit Biogas vorgesehen, so Böhme. Dieses Gas könne in der neuen Bioabfall-Vergärungsanlage der Stadtentsorgung Potsdam GmbH (STEP) erzeugt werden. Zu deren Standort führt die zum Stadtwerke-Verbund gehörende STEP derzeit Untersuchungen in Potsdam und im Umland durch. Weitere mögliche Komponenten seien Wärmespeicher, Biogasspeicher sowie Solarthermie. Auch Elektroladesäulen für Fahrzeuge der Bewohner könnten installiert werden.

Der technische Geschäftsführer der ViP, Oliver Glaser, sagte: „Die Emissionen aus dem Nahverkehrssektor können schrittweise durch innovative Ansätze ebenfalls CO2-neutral gestaltet werden, vom abgasarmen Dieselbus, über alternative Busantriebe bis hin zur Straßenbahn.“

Die ViP möchte die Erschließung von Krampnitz in mehreren Phasen vorantreiben, zunächst mit Dieselbussen nach neuester EEV- und Euro-6-Norm. Im Rahmen der Ersatzbeschaffung seien dann Busse mit alternativen Antrieben (insbesondere Plugin-Hybridtechnologie) möglich. Dazu könnten an den Endhaltestellen Ladesäulen für die Busse entstehen. Im Endausbau ab 2025 sei die Verlängerung der Tram 96 von Jungfernsee bis Krampnitz eine wichtige Ergänzung.

Bert Nicke, Geschäftsführer der Entwicklungsträger Potsdam GmbH: „Wir freuen uns, dass wir heute mit der Landeshauptstadt Potsdam und den Stadtwerken Potsdam die Rahmenvereinbarung über die äußere und innere Erschließung des Entwicklungsbereiches Krampnitz unterzeichnet haben. Das ist ein wichtiger Impuls für die Entwicklung des Areals, dessen Energieversorgung ohne fossile Energieträger auskommen wird. Damit ist ein großer Schritt hin zum „grünen Stadtteil“ Krampnitz getan. Verbunden mit der reizvollen Lage von Krampnitz in der Natur- und Seenlandschaft des Potsdamer Nordens könnte dieser neue Stadtteil auch über Potsdam hinaus als umweltfreundlicher Wohnstandort wahrgenommen werden.“  

Nicke dankt Frau Schmaler (EWP) und Herrn Glaser (ViP) für die ausgezeichnete Kooperation. Schon im Bornstedter Feld habe der dortige Entwicklungsträger erfolgreich mit den Stadtwerken zusammen gearbeitet. Diese enge Zusammenarbeit soll in Krampnitz fortgesetzt werden. Es wird bereits gemeinsam an dem sehr innovativen Energiekonzept gearbeitet. Ziel ist es dabei auch, das alte Heizhaus in Fortschreibung seiner historischen Nutzung als Standort der neuen Energiezentrale der Stadtwerke im Entwicklungsgebiet erhalten zu können.

Die Stadtwerke, die Landeshauptstadt sowie der Entwicklungsträger fördern gemeinsam innovative Ansätze, um das neue Quartier in Krampnitz zu einem CO2-neutralen Stadtteil zu machen. Maßgeblich für den Erfolg wird die Gewinnung von Fördermitteln sein. Aus diesem Grund bewerben sich die Partner um öffentliche Mittel im Rahmen des Stadt-Umland-Wettbewerbes. Die Gesamtkosten zur Umsetzung des Energiekonzepts bewegen sich im niedrigen zweistelligen Millionenbereich.