Freundschaftsbrunnen, Gorch Wenske, Heinz Dübel, Eberhard Bachmann, 1972/1973

Größe/Maße: ca. 3m (H) x 4,70m (Durchmesser); gemauerter Ring mit Absenkung ca. 0,20m (Tiefe) x 9m (Durchmesser), roter Betonwerkstein und Naturstein, Denkmalschutz
Freundschaftsbrunnen
© Dirk Alexander Schermer
Freundschaftsbrunnen (© Dirk Alexander Schermer)

Im Sommer 1973 fanden in Ost-Berlin die X. Weltfestspiele der Jugend und Studenten statt. Zu deren Anlass errichteten der Architekt Heinz Dübel (*1929), der Bildhauer und Restaurator Gorch Wenske (*1928) und der Bildhauer Eberhard Bachmann (1924-2008) den Brunnen Weltfestspielblume auf der Freundschaftsinsel. Im Zuge der Sanierungs- und Umbauarbeiten der Freundschaftsinsel im Jahr 1999/2000 erhielt der Brunnen einen neuen Standort auf der Wiese zwischen Spielplatz und Freilichtbühne.

Der Brunnen Weltfestspielblume besteht aus fünf, in einem Kreis aufgestellten Betonpfeilern, an denen jeweils fünf sich nach oben hin verjüngende kreisähnliche Wasserplattformen waagerecht eingearbeitet sind. An den Stirnseiten der Wasserplattformen finden sich stilisierte fünfblättrige Blüten. Im Zentrum des Brunnens befand sich die Steigleitung für das Wasser, welche oberhalb des Brunnens endete und von einem fünfarmigen Brausekopf aus halbkreisförmig gebogenen Rohren mit aufgesetzten Kugeln bekrönt war. Von diesen fünf Kugelköpfen sprühte das Wasser aus Wasserdüsen auf die obersten Plattformen herab, um dann wie bei einer Kaskade auf die jeweils darunter liegenden Plattformen herunterzufließen. Das herabfließende Wasser sammelte sich zuletzt in einem den Brunnen umfassenden Bassin, welches durch eine Sitzbank aus Waschbeton in Form der Festivalblume gefasst war. Mit seiner Grundform und Verzierung entsprach der Brunnen der Vorgabe der Partei, die Weltfestspielblume als Nachbildung des Logos der Weltfestspiele, einer fünfblättrigen Blüte als Symbol der fünf Erdteile, zu gestalten. 

Nach dem Umbau der Freundschaftsinsel erfuhr das Objekt mit dem neuen Namen Freundschaftsbrunnen einige Veränderungen. Der Freundschaftsbrunnen bekam eine neue runde ebenerdige Einfassung aus Naturstein, welche sich nach innen hin absenkt. Von der roten Färbung des Betonwerksteins ist heute noch Einiges zu erkennen, aber die Steigleitung aus Messing wurde durch ein Stahlrohr ersetzt und der Brausekopf gänzlich weggelassen. Somit geht ein Teil des Glanzes verloren, aber die damalige Grundaussage des Freundschaftsbrunnens bleibt erhalten - die Symbolisierung der X. Weltfestspiele durch ein plastisch erfahrbares Kunstobjekt mit Bezug zu seiner floralen Umgebung auf der Freundschaftsinsel.

Adresse

Freundschaftsinsel
Lange Brücke
14467 Potsdam
Deutschland