Pressemitteilung Nr. 584 vom 15.09.2014 Potsdamer Ergebnisse der Landtagswahl vorgestellt

Oberbürgermeister dankt den 900 Wahlhelfern und dem Kreiswahlleiter Dr. Matthias Förster
Oberbürgermeister Jann Jakobs und Kreiswahlleiter Dr. Matthias Förster haben heute den Wahlbericht für Potsdam vorgestellt.
© Landeshauptstadt Potsdam
Oberbürgermeister Jann Jakobs und Kreiswahlleiter Dr. Matthias Förster haben heute den Wahlbericht für Potsdam vorgestellt. Foto: Landeshauptstadt Potsdam

Oberbürgermeister Jann Jakobs und Kreiswahlleiter Dr. Matthias Förster haben heute die vorläufigen Ergebnisse der Landtagswahl für das Gebiet der Landeshauptstadt Potsdam vorgestellt. „Schon sehr früh am Abend waren die Ergebnisse aus Potsdam ausgezählt - dank der zuverlässigen ehrenamtlichen Wahlhelfer. Ihnen gilt meine Anerkennung“, sagte Oberbürgermeister Jann Jakobs.

Etwa 900 Wahlhelfer hatten am Sonntag für den reibungslosen Ablauf der Stimmabgabe und der Auszählung in 120 Wahlbezirken und 22 Briefwahlbezirken gesorgt. Der Oberbürgermeister dankte außerdem Kreiswahlleiter Dr. Matthias Förster, der zwei Jahre vor seinem Ruhestand zum gestern zum letzten Mal planmäßig die Organisation einer Wahl in Potsdam verantwortete. „Als Wahlleiter hat Dr. Förster 53 Wahlen betreut – von Ortsbeiratswahlen über Volksentscheide bis zur Marathon-Wahl am 27. September 1998, als Kommunalwahl, Oberbürgermeisterwahl und Bundestagswahl zusammenfielen. Selbst an solchen besonders herausfordernden Wahlsonntagen hat er sorgfältig, zuverlässig und mit viel persönlichem Engagement dafür gesorgt, dass dies alles ordnungsgemäß abläuft und dass die Potsdamerinnen und Potsdamer nicht lange auf die Ergebnisse warten mussten. Dafür gebührt ihm unser Dank.“

Die Wahlbeteiligung bei der Landtagswahl lag in der Landeshauptstadt bei 55,5 Prozent und damit deutlich über dem Landesdurchschnitt. Im Vergleich zur Beteiligung an den Landtagswahlen seit 1990 erreichte sie am Sonntag jedoch einen Tiefststand. Die höchste Wahlbeteiligung aller Potsdamer Wahlbezirke erreichte Bornstedt/Hermann-Mattern-Promenade mit 59,3 Prozent, die niedrigste der Bezirk Schlaatz/Biberkiez mit 26,0 Prozent. Auf Stadtteilebene wurde mit 54,7 Prozent die höchste Wahlbeteiligung in Grube erreicht, die niedrigste wurde mit 28,6 Prozent im Schlaatz (Angaben ohne Briefwahl). Insgesamt 18 020 der 130 541 wahlberechtigten Potsdamer und Potsdamerinnen gaben ihre Stimme per Briefwahl ab. „Das entspricht fast einem Viertel der Wähler der Landeshauptstadt Potsdam und zeigt ein weiteres Mal, dass sich der Trend der vergangenen Jahre fortsetzt und die Briefwahl immer beliebter wird“, so Kreiswahlleiter Dr. Matthias Förster.

Bei den Erststimmen holten Kandidaten dreier unterschiedlicher Parteien die Direktmandate in den drei Potsdamer Wahlkreisen. Den Wahlkreis 21 entschied Klara Geywitz (SPD) mit 28,0 Prozent der Stimmen für sich, den Wahlkreis 22 Dr. Hans-Jürgen Scharfenberg (Die Linke) mit 38,4 Prozent. Knapp fiel die Entscheidung im Wahlkreis 19 aus, zu dem neben dem Potsdamer Norden auch die Stadt Werder und die Gemeinde Schwielowsee zählten. Hier siegte Dr. Saskia Ludwig (CDU) mit 31,7 Prozent der Wählerstimmen. „Dieses Ergebnis ist vor allem auf das starke Abschneiden der CDU-Kandidatin in Werder zurückzuführen. In Potsdam hatte ihr SPD-Konkurrent Mike Schubert in 23 der 26 Urnenwahlbezirke die Nase vorn“, so Dr. Förster.

Bei den Zweitstimmen entschieden sich mit 28,6 Prozent die meisten Potsdamer Wählerinnen und Wähler für die SPD (-6,2 Prozent gegenüber 2009), gefolgt von den Linken mit 23,7 Prozent (-5,1 Prozent) und der CDU mit 17,7 Prozent (+3,8 Prozent). Gewinne fuhren auch Bündnis 90/Die Grünen mit 13,6 Prozent der Wählerstimmen ein (+2,4 Prozent). Die erstmals angetretene Partei AfD erreichte 9,4 Prozent der Wählerstimmen. Insgesamt waren elf Parteien und politische Vereinigungen angetreten, zwei weniger als bei der Landtagswahl 2009.

Betrachtet man die Zweitstimmen-Ergebnisse auf Stadtteilebene, so zeigt sich, wo die Parteien die meisten Wählerinnen und Wähler überzeugen konnten. In 23 Stadtteilen (einschließlich Briefwahl) hatte die SPD die höchsten Stimmenanteile, die höchsten mit 38,1 Prozent in der Waldstadt I und mit 33,8 Prozent in der Teltower Vorstadt. In den vier Stadtteilen Waldstadt II, Stern, Drewitz und Schlaatz gewann Die Linke die meisten Stimmen (zwischen 32,4 Prozent und 33,0 Prozent). Die CDU erhielt in der Berliner Vorstadt die höchsten Stimmenanteile (32,9 Prozent). Die Partei Bündnis 90/Die Grünen war im Stadtteil Nauener Vorstadt mit 23,7 Prozent  der Gewinner. Die FDP erzielte im Stadtteil Berliner Vorstadt mit 3,7 Prozent ihr bestes Ergebnis. Die politische Vereinigung BVB/Freie Wähler erreichte nur in zwei Stadtteilen mehr als 2 Prozent der Stimmen, darunter in Uetz-Paaren 4,0 Prozent. Die AfD erreichte in allen Stadtteilen deutlich mehr als 5 Prozent der Stimmen. In Marquardt war das Ergebnis mit 16,2 Prozent besonders hoch. Die ebenfalls neu angetretene Piratenpartei erzielte in allen Stadtteilen Ergebnisse, die unter 5 Prozent lagen. In der Brandenburger Vorstadt und in der Innenstadt gab es mit 4,3 Prozent ihre besten Ergebnisse. Der Wahlbericht ist unter www.potsdam.de abrufbar.